Aktion Lichtblicke-Das große DANKE! Die "Gewinner-Projekte"

Die Aktion Lichtblicke dankt allen im Rhein-Kreis Neuss, die sich in der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche eingesetzt haben. Das sind die "Gewinner"-Projekte.

Die Corona-Pandemie hat in unseren Leben so viel verändert. Von jetzt auf gleich hat das Virus alles umgekrempelt. Besonders stark betroffen sind unsere Kinder und Jugendlichen. Kitas und Schulen blieben geschlossen, Homeschooling war angesagt, soziale Kontakte waren auf ein Minimum beschränkt. Allerdings gab es vielerorts Lichtblicke: Engagierte Menschen, Schulen, Vereine oder Initiativen, die sich in dieser außergewöhnlichen Zeit trotzdem darum bemühen, insbesondere benachteiligten Kindern und Jugendlichen das Leben leichter zu gestalten, haben sich daher bei unserer Sonderaktion der Aktion Lichtblicke - "Das große DANKE!" beworben. Die drei "Gewinner"-Projekte wurden von unserer lokalen Jury und dem Lichtblicke-Beirat festgelegt. Alle bekommen jeweils eine Förderung von 5.000 Euro.

Die "Gewinner"-Projekte

"Homeschooling & Summerschool" (Evangelische Kirchengemeinde Neuss-Süd, Jugendarbeit Weckhoven)

Projektbeschreibung der Veranstalter: Die Jugendarbeit der evangelischen Kirche in Neuss-Süd ist derzeit dabei sich neu aufzustellen. Der Jugendkeller wurde in den 1990 oder 1980 Jahren von den damaligen Ehrenamtlichen mit einer Theke ausgestattet. Diese musste nun, auch aus hygienischen Mängeln, erneuert werden. Die Jugendlichen nutzen die Theke um Verantwortung zu übernehmen, sich mit Ernährung auseinander zu setzen und die selbst gemachten kleinen Mahlzeiten oder Snacks über die Theke an die anderen Besucher weiter zu geben. Der Grundstein für die Renovierung des Jugendkellers ist gelegt, mit der Erneuerung der Theke. Einer unserer älteren Ehrenamtlichen engagiert sich hier mehrmals die Woche, verlegt neue Leitungen für Strom und Internet. Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist für die Jugendarbeit heutzutage unausweichlich. Auch in Zukunft möchten die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen den Kindern und Jugendlichen aus Weckhoven kostenlose Unterstützung bei den Hausaufgaben geben.

In der Berufswelt wird nach wie vor davon ausgegangen, dass die zukünftigen Arbeitskräfte sich mit Hard- und Software auskennen, sie seien schließlich „digital natives“. Sicherlich wissen die Jugendlichen, wie man sich in den „sozialen Medien“ gut präsentiert. Die Gefahren die mit der digitalisierten Präsentation einhergehen sind nach wie vor noch nicht in den Köpfen der Nutzer:innen verankert. Hier möchte die Jugendarbeit der evangelischen Kirche sich vertiefend auch in Projekten beschäftigen. Gemeinsam mit den jungen Besucher:innen sollen Hard- und Software kennengelernt und genutzt werden. Über notwendige Kenntnisse für die Arbeitswelt verfügen die Jugendlichen meistens nach wie vor nicht, denn diese werden (wenn überhaupt) in den Schulen nur rudimentär vermittelt. Auch hier soll die Chance geboten werden in Trainings und regelmäßigen Arbeitsgemeinschaften die gängigen Software wie z.b. Office (Word, Excel, Power Point) und mit alternativen Programmen, kennen zu lernen und zu verwenden.

„Das große Danke“ würde also unter Anderem in Hardware wie Tablets und Laptops (inkl. Zubehör), so wie Software investiert werden. Die meisten Besucher:innen der Jugendarbeit können sich solche Geräte nicht leisten, daher würden wir die Geräte bei uns den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stellen. Für den neuen Thekenbereich in dem Keller würde „das große Danke“ ebenfalls Verwendung finden. Hier würden neue Tische und Stühle passend zu der neuen Theke angeschafft werden.

Kampfkunstakademie "SHIRAI", (Dormagen)

Projektbeschreibung der Veranstalter: Der gemeinnützige Dormagener Verein "Kampfkunstakademie SHIRAI" wurde durch die angeordneten Corona-Einschränkungen stark getroffen. Der Verein führt sein Vereinsheim in einem der sozialen Brennpunkte des Stadtgebietes und fördert hier rund 70 Kinder und Jugendlichen des Einzugsgebietes in Form von Karateunterricht. Karate gilt hier primär als Charakterschulung zur Festigung des Zusammenspiels von Körper und Geist. Förderung der sportlichen Aktivität, aber auch Gespräche über Mobbing und Sicherheitsregeln stehen u.a. für die Kinder auf dem Trainingsplan. Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr des Jahres hatte sich der Verein bereits auf ein andauerndes Onlinetraining vorbereitet um den Schülern ein fortbestehendes Betätigungsfeld bieten zu können. Rückhalt sei hier keine Option, so der Verein. Gerade die Kinder und Jugendlichen müssen von der Straße und brauchen ihre gewohnten Strukturen.

Nach den ersten Lockerungen wurde der Unterrichtsbetrieb sofort an der frischen Luft "Outdoor" fortgesetzt. Neue Kinder und Jugendliche haben den Weg ins "Karatedojo" finden können. Trainingsrückstände wurden nach Wiedereröffnung des Vereinsheims unter Berücksichtigung aller notwendigen Hygiene- und Infektionsschutzregeln aufgearbeitet. Es wurden Konzepte für Streetworking und eine Ausweitung des Trainingsangebotes vorbereitet. Leider konnte der Verein aufgrund der allumfassenden Coronaproblematik, die auch viele der Familien privat traf, nicht alle seine Mitglieder halten. Es gab Auswanderer, schulische, zeitliche und finanzielle Engpässe auf die eingegangen werden musste und die bewältigt werden mussten. Nachdem nun der Unterrichtsbetrieb erneut ruhen muss, bietet der Verein wieder viermal in der Woche Unterricht via Zoom an um für die Schüler weiterhin da zu sein. Auch neue Schüler können hier problemlos mitmachen. Der Vereinsvorstand ist nicht untätig und erarbeitet zur Zeit erneut Konzepte um den Unterricht wieder aufnehmen zu können. Dadurch dass der Verein eine vereinseigene Sportstätte unterhält, spielt der finanzielle Aspekt zur Fortführung des Betriebes auch eine entscheidende Rolle. Der Verein befürchtet, dass ein andauernder Lockdown und ein erneuter Einbruch existenzbedrohend seien könnte.

KiZ Kids im Zentrum (Caritas-Sozialdienste Rhein-Kreis Neuss, Grevenbroich)

Projektbeschreibung der Veranstalter: Kinder, deren Eltern(-teile) sucht- oder/und psychisch erkrankt sind, werden durch die CaritasSozialdienste Rhein-Kreis Neuss durch ein wöchentlich stattfindendes Gruppenangebot präventiv betreut. Aktuell nehmen 26 Kinder/Jugendliche aus dem Kreisgebiet an vier Gruppenangeboten in Neuss teil. In Zeiten Corona-bedingter Kontaktreduzierung werden die Kinder, die nicht oder nicht regelmäßig die Gruppenangebote von „KiZ-Kids im Zentrum“ annehmen können, in aufsuchendem Kontakt begleitet. Die Gruppenbetreuer wahren dadurch den Kontakt zu den Familien und können bedarfsweise sozialpädagogisch intervenieren. Zusätzlich wird durch das Angebot einer Beförderung jedem Kind die wöchentliche Gruppenteilnahme ermöglicht.

Die Holdienste zur Gruppenteilnahme sollen aufrecht erhalten bleiben. Besonders in den Zeiten verstärkter sozialer Isolation ist das Konfliktpotential in den betroffenen Familien merklich erhöht. Durch die aufsuchende Hilfe sollen die Kontakte in die Familien gewahrt bleiben, um ggfs. bei Konfliktbewältigung unterstützen zu können. In den Schulferien sollen Freizeitaktionen durchgeführt werden können, möglichst eine mehrtägige Jugendherbergsfahrt.

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