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Besonderes Sägewerk in Meerbusch-Ossum
© NE-WS 89.4
Tobias Köhn, der Gründer des Sägewerks in Meerbusch-Ossum, sitzt auf einem Stapel Baumstämme.
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Besonderes Sägewerk in Meerbusch-Ossum

In Meerbusch-Ossum gibt es seit gut einem Jahr ein kleines Sägewerk- und Holzhandelsunternehmen. Wir haben uns vor Ort umgeschaut.

Veröffentlicht: Montag, 04.08.2025 09:16

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Der Rhein-Kreis Neuss zählt zu den waldärmsten Kreisen in ganz Deutschland. Nur etwas mehr als acht Prozent der Fläche im Kreis ist mit Wald bedeckt. Trotzdem hat Tobias Köhn in Meerbusch-Ossum sein Sägewerk eröffnet.

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Tobias setzt auf regionales Holz

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Das Holz, das Tobias verarbeitet und kauft, stammt aus der Region:

"Also der Großteil ist tatsächlich aus Krefeld. Dann habe ich noch was aus Korschenbroich und aus Düsseldorf. Ich kann praktisch bei jedem Stamm, Brett oder Balken hinterher mehr oder minder GPS-genau sagen, wo es herkommt."

Neben der Regionalität gibt es aber noch eine weitere Besonderheit: Tobias setzt ausschließlich auf Holz, das von Bäumen stammt, die krank sind oder aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen. Normalerweise wird dieses Holz geschreddert oder als Kaminholz genutzt. Tobias findet das Holz aber schön und bereitet es so auf, dass seine Kunden daraus Möbel bauen können. Sein Motto: "Je wilder das Holz, umso schöner ist es!"

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Besonderes Sägewerk in Meerbusch-Ossum
© NE-WS 89.4
Tobias Köhn's Lagerfläche in Meerbusch-Ossum.
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So wird das Holz verarbeitet

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Ist das Holz erstmal bei Tobias angekommen, wird es irgendwann in Scheiben geschnitten und getrocknet. Das Trocknen kann laut Tobias zwischen einem halben Jahr und anderthalb Jahren dauern, je nachdem wie dick das Holz ist. Die erste Ladung Holzplatten ist laut Tobias vor Kurzem fertig geworden. Er habe sich vor allem auf Tischplatten konzentriert, die er jetzt an Schreiner oder Privatpersonen verkaufe. In Zukunft möchte er aber auch dünne Bretter sägen, aus denen dann Möbel gebaut werden können.

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Besonderes Sägewerk in Meerbusch-Ossum
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Das gesägte Holz wird ordentlich gestapelt und zunächst an der Luft getrocknet.
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Vom Filmemacher zum Holzexperten

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Tobias hat keinen typischen Werdegang. Er war und ist als Filmemacher tätig und hat sich vor etwas mehr als einem Jahr entschieden, ein Sägewerk- und Holzhandelsunternehmen zu gründen. Wie genau es dazu kam? Er weiß es selbst nicht so genau:

"Also es hatte ein bisschen damit zu tun, dass ich so einen kleinen Trecker mal haben wollte, weil ich eine Faszination für alte Maschinen habe. Ich wollte einen Grund dafür haben, dass sich dieses Ding lohnt, weil die sind ja auch nicht gerade günstig. Irgendwie bin ich dann hier gelandet und ich finde es total gut."

Neben den großen Maschinen habe ihn auch die Maserung des Holzes schon immer fasziniert, erzählt Tobias. Bleibt noch die Frage, wieso er ausgerechnet im waldarmen Rhein-Kreis Neuss ein Sägewerk eröffnet hat?

"Wir haben ja genug Holz hier, vor allen Dingen Holz, was sonst größtenteils in den Kamin geht oder geschreddert wird. Deswegen habe ich mir auf die Fahne geschrieben: Das Holz nehmen wir und das verarbeiten wir zu geilem Holz, woraus man schöne Tische oder schöne Möbel machen kann!"
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