Bewerber für den "Besten Kleingartenverein NRWs" aus Neuss

Sie sind klein, meistens etwas versteckt - und können viel bewirken: Schrebergärten. Das Land NRW sucht jetzt die beste Anlage. Der Verein "Neue Erde" aus Neuss hat sich beworben.

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Schon im letzten Jahr gab es einen Wettbewerb um die schönste Schrebergartenanlage in Neuss. Hier hatte der Kleingartenverein "Neue Erde" gleich den ersten Platz abgestaubt. Und dadurch kam es dann auch zur Bewerbung für den Landeswettbewerb, hat uns der Vorsitzende Thomas Alt erzählt. Insgesamt 55 Schrebergärten gibt es hier. Und alle sehr unterschiedlich. So gibt es zum Beispiel eine Igel-Auffangstation. In einem anderen Garten sind Imker. Und draußen auf der offenen Anlage gibt es noch ein Sondarium - eine Nist-Stelle für Insekten.

In Anitas Natur-Garten gibt es alles Mögliche rund um Umwelt- und Tierschutz.© NE-WS 89.4
In Anitas Natur-Garten gibt es alles Mögliche rund um Umwelt- und Tierschutz.
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Bei Anita und ihrer Lebensgefährtin gibt es zum Beispiel Insektenhotels und eine Igel-Station. Hier können die Igel hin, wenn sie fressen möchten. Wenn sie ausreichend Gewicht haben, können sie sich frei in Anitas Garten aufhalten. Sind sie untergewichtig, peppelt sie sie wieder auf.

"Das ist für mich eine Selbstbestätigung, dass meine Arbeit einen Sinn hat. Ist für mich ein Ruhepol. Hier kann ich entspannen. Hier kann ich arbeiten. Hier hab ich das Gefühl, ich tu noch was aktiv und sitz nicht zuhause auf der Couch rum und guck nur Fernsehen", sagt sie lachend.

Auf die Frage, warum die "Neue Erde" es verdient hätte, den Preis für die beste Kleingartenanlage zu gewinnen, hat sie auch eine klare Antwort:

"Weil hier die Gärtner alle einen unheimlich tollen Zusammenhalt haben. Die helfen sich gegenseitig. Wenn der Eine was nicht kann, dann kommt der Kollege, macht das. Ich hatte jetzt Probleme mit dem Gartentor durch den Baum. Die Wurzeln haben das hochgedrückt. Und da sind mir zwei nette Italiener hier aus der Gartenanlage zur Hilfe gekommen und haben die mit Steinen wieder runtergekloppt. So ist das in anderen Gartenanlagen nicht, was ich so mitbekomme ... da macht jeder sein eigenes Süppchen."
Blick über die Kleingartenanlage vom KGV "Neue Erde" © NE-WS 89.4
Blick über die Kleingartenanlage vom KGV "Neue Erde"
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Für den Vorsitzenden Thomas Alt ist es vor allem auch das Zusammenkommen unterschiedlicher Kulturen: Leute aus vielen unterschiedlichen Ländern haben hier einen Schrebergarten. Und davon würden alle profitieren.

"Jeder bringt auch Sachen aus seinen Kulturen mit ein, Dinge, die man vorher hier vielleicht noch nicht kannte oder wie man manche Dinge auch macht - auch eben mit Bepflanzung oder sowas. So ziemlich jeder Garten hat jetzt einen Feigenbaum mittlerweile. Und wir helfen uns dadurch gegenseitig, wie man mit diesen Pflanzen zum Beispiel umgeht", erklärt Thomas.

Und genau darum geht es bei dem Preis eben auch: Wie ist das Miteinander? Was tut der Verein für den Umweltschutz? Und wie sieht alles im Gesamtbild aus? Die Chancen würden also gut stehen, sagt Thomas. Für ihn steht aber auch fest:

"Wir haben nichts zu verlieren. Wir können eigentlich immer nur gewinnen, weil wir eigentlich schon dran teilnehmen."

Die Jury war auch schon zu Besuch. Jetzt ist Abwarten angesagt. Es sind nämlich noch 13 weitere Vereine aus ganz NRW im Rennen. Die Preisverleihung ist dann im November (15.11.). Da gibt es dann Medaillen und Urkunden zu gewinnen.

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