Der heißeste Kandidaten für die Laschet-Nachfolge

Am Wochenende (02./03.10.) will Armin Laschet entscheiden, wer sein Nachfolger als NRW-Ministerpräsident werden soll.

© VM/Anja Tiwisina

Die besten Chancen werden Hendrik Wüst zugesprochen. Wüst ist aktueller NRW-Verkehrsminister und einfach ein ganz anderer Typ als Armin Laschet.

Ein Portrait

Hendrik Wüst ist 46 Jahre alt, er ist verheiratet, Vater einer Tochter und Rechtsanwalt. Geboren und aufgewachsen ist er in Rhede im Kreis Borken. In den vergangenen vier Jahren war er als Verkehrsminister vor allem dafür zuständig im Stauland Nr. 1 für fließenden Verkehr zu sorgen. Seine Idee um das zu erreichen: Mehr Baustellen, um Autobahnen zu reparieren und diese Baustellen sollen schneller über die Bühne gehen. Das hat mal gut und mal nicht so gut funktioniert. Über diese Sache gab es in den vergangenen vier Jahren auch mal Streit mit dem ADAC. Darüber, ob die Staulängen in NRW zu- oder abnehmen. Direkt zu Beginn seiner Amtszeit hatte sich Wüst Feinde gemacht: Um Geld zu sparen, wollte er das Sozialticket abschaffen. Obdachlose und Sozialverbände hatten sich massiv beschwert, denn mit dem Sozialticket können Bedürftige viel günstiger mit Bus und Bahn fahren. Der Druck war so groß, dass Wüst eine Rolle rückwärts machte.

Seine Aufgaben umfassen auch die maroden Autobahnbrücken über den Rhein, den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und die Entwicklung von Konzepten für die vernetzte Mobilität der Zukunft. Zuletzt hat er vor allem um Vertrauen geworben. Wegen Corona waren die Fahrgastzahlen in Bus und Bahn dramatisch eingebrochen. Wüst ist nicht nur ein Manager-Typ, er ist dynamisch und jung. Er hat auch schon sehr viel politische Erfahrung. Mit knapp über 30 wurde er Generalsekretär der NRW-CDU - zu der Zeit als noch Jürgen Rüttgers (CDU) NRW-Ministerpräsident war. Damals musste Wüst zurücktreten - er war in eine Sponsorenaffäre verwickelt und hatte Zuschüsse für die Krankenversicherung doppelt kassiert. Vor elf Jahren erreichte er damit den Tiefpunkt seiner Karriere. Alles längst verziehen - auch innerhalb der CDU.

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