Deutlich mehr Diebstähle auf Friedhöfen im Rhein-Kreis Neuss

Über 100 Fälle von Diebstählen auf Friedhöfen wurden bereits in diesem Jahr bei uns im Rhein-Kreis Neuss gemeldet, damit gibt es bereits mehr Fälle als jeweils in den vergangenen beiden Jahren. Kreisweit sind alle Städte und Gemeinden betroffen - während im letzten Jahr Kaarst mit 42 Fällen am stärksten betroffen war, ist in diesem Jahr am häufigsten Grevenbroich betroffen. Kreisweit spricht die Polizei von einem regelrechten Trend, der seit Herbst 2024 erkennbar sei.

Die Zahl der aufgeklärten Friedhof-Diebstähle ist sehr gering. Das liegt laut der Polizei daran, dass es nur sehr wenige Taten gibt, die beobachtet werden oder bei denen es Zeugen gibt. Außerdem wird die Aufklärung dadurch erschwert, dass in den meisten Fällen keine genaue Tatzeit bestimmt werden kann, weil zwischen der tatsächlichen Tat und dem Feststellen oft Stunden oder Tage vergehen. Dadurch kann die Polizei auch keine "Hotspot-Uhrzeiten", also besonders betroffenen Uhrzeiten feststellen, an denen vermehrt Streifen oder Kontrollen an Friedhöfen durchgeführt werden könnten. Die Polizei appelliert daher an die Bürgerinnen und Bürger, dass sie aufmerksam sein sollen und verdächtige Beobachtungen direkt melden sollen.

Einen Masterplan, wie die Täter gestoppt werden können, gibt es nicht. Genau so wenig gibt es eine konkrete Anleitung, wie Gräber vor Diebstählen geschützt werden können. Einen Tipp den man rund um die Grabgestaltung berücksichtigen kann, ist die Verwendung von alternativen Materialien. Michael Geuer, vom gleichnamigen Grabmale-Unternehmen in Grevenbroich weißt seine Kunden in der Grabgestaltung auf die Gefahr der Grabräuberei hin und bietet neben Bronze oder Messing mittlerweile auch Alternativen an:

"Wir haben zum Beispiel auch viel aus Naturstein oder Aluminium hier. Naturstein ist von der Pflege her nicht aufwendiger oder anstrengender und auch preislich sind wir da im gleichen Rahmen. Wenn man unbedingt einen Metallartikel haben möchte empfehle ich Aluminium, das wird eigentlich auch so gut wie nie geklaut - kann ich natürlich nicht garantieren, aber da hatte ich bisher nur einen Fall hier, da kann man dann nur spekulieren, dass das ein Versehen gewesen ist."

Michael Geuer weiß wovon er redet, denn trotz seiner beruflichen Erfahrung wurde auch bei einem Grab seiner Familie bereits eine Blumenschale gestohlen. Eine weitere Möglichkeit sich ein Stück weit abzusichern besteht darin, eine Grabstättenversicherung abzuschließen, denn bei Graubräuberei greift die Hausratversicherung nicht und mit einer solchen Versicherung kann zumindest der finanzielle Schaden reguliert werden. Grabstättenversicherungen gibt es von unterschiedlichsten Versicherungen und in unterschiedlichem Umfang, weshalb die Angebote gut verglichen werden sollten. Bei vielen dieser Angebote gibt es nämlich einen Eigenanteil.