Deutschlands erste Walking-Football-Damenmannschaft

Walking Football ist eine noch junge Variante des Fußballs. 2024 wurde mit den Walking Wonders die erste Damenmannschaft Deutschlands hier bei uns im Rhein-Kreis Neuss gegründet.

© FK Helpenstein

Walking Football wurde im Jahr 2011 in England erfunden. Mittlerweile breitet sich die Sportart nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa aus. Dabei gilt vor allem eine wichtige Regel: Es darf nicht gelaufen werden! Die Spielerinnen müssen während des Spiels gehen – es muss immer mindestens ein Fuß den Boden berühren, ähnlich wie beim olympischen Gehen.

Gespielt wird mit sechs Feldspielerinnen – ohne Torwart. Während des gesamten Spiels darf der Ball nicht höher als einen Meter über dem Boden gespielt werden, sonst gibt es einen Freistoß. Außerdem darf der Torraum – ein Meter rechts und links vom Tor und drei Meter nach vorne – während des gesamten Spiels nicht betreten werden.

"Walking Wonders" waren erste Damenmannschaft

Gegründet wurden die „Walking Wonders“ im Sommer des vergangenen Jahres, nachdem vier der heutigen Spielerinnen ihre Männer, die bereits seit 2018 Walking Football spielen, zu einem Turnier nach Santa Ponsa auf Mallorca begleitet hatten. Als die vier Frauen dort sahen, dass lediglich zwei Damenmannschaften gemeldet waren, war der Ehrgeiz geweckt:

„Wir dachten: Okay, es gibt zwei Mannschaften – also machen wir nächstes Jahr Platz drei, ohne überhaupt etwas zu können“, erinnert sich Martina Vidahl schmunzelnd an die Situation.

Für das diesjährige Turnier haben sich bereits neun Damenmannschaften angemeldet – die 18 Spielerinnen des FK Helpenstein hoffen dennoch auf einen kleinen Erfolg:

„Wir hoffen, dass wir nicht gerade Letzter oder Vorletzter werden. Mit allem anderen wären wir zufrieden“, sagt Susanne Schlagmann-Titze mit einem Augenzwinkern.

Was dabei nicht vergessen werden darf: Keine der Ü50-Damen hat zuvor jemals Fußball gespielt. Mitgründerin Martina Vidahl erinnert sich an die Anfänge des Teams:

„Keine von uns konnte richtig schießen. Wir wussten nicht einmal, wie man sich zum Ball bewegt oder richtig positioniert. Das ist mittlerweile besser geworden – ich würde sagen, es ist fußballähnlich. Trotzdem müssen wir noch viel lernen. Es ist ein langer Weg.“

Auch für Trainer Markus Vidahl steht die Erfahrung für Walking Wonders bei ihrem ersten Turnier auf Mallorca (16.05.-18.05.) im Vordergrund. Dass seine Mannschaft beim ersten Turnier Lehrgeld zahlen muss, ist ihm bewusst – der Spaß und das Miteinander stehen an erster Stelle.

Fehlende Gegner

Dass nach etwa einem Jahr Training nun erst das erste Spiel stattfindet, liegt vor allem daran, dass es im Rhein-Kreis Neuss und der näheren Umgebung bislang keine weitere Walking-Football-Damenmannschaft gibt. Zwar besteht mittlerweile Kontakt zu zwei anderen Teams – diese sind jedoch deutlich weiter entfernt.

Winfried Titze, Vorsitzender des FK Helpenstein, hofft deshalb, dass auch andere Vereine im Kreis eigene Damenmannschaften im Walking Football gründen. So könnte das Team des FK Helpenstein regelmäßig auf andere Mannschaften treffen und über das Jahr hinweg wertvolle Spielpraxis sammeln.

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