
Die aktuelle Lage bei den Apotheken im Rhein-Kreis Neuss
Weniger Apotheken gibt es im Rhein-Kreis Neuss nicht. Die Lage ist aber u. a. wegen fehlender Nachfolger auf dem Land angespannt.
Veröffentlicht: Montag, 16.01.2023 05:00
Zuletzt war es u. a. die Marien-Apotheke in Dormagen-Stürzelberg, die wegen eines fehlenden Nachfolgers schließen musste. Nach über 60 Jahren hat Apotheker Klaus Peters seinen Laden Ende letzten Jahres geschlossen. Laut dem Apothekerverband Nordrhein und dem Kreis-Apothekensprecher Christoph Napp-Saarbourg kommt das gar nicht so selten vor. Die Zahl der Apotheken hat sich aber im letzten Jahr nicht geändert. Im letzten Jahr gab es eine Apotheken-Schließunge und eine Neueröffnung im Rhein-Kreis Neuss. Insgesamt gibt es kreisweit noch 99 Apotheken. Das zeigen aktuelle Zahlen der Apothekerkammer Nordrhein. An einigen Orten gibt es weiterhin mehrere Apotheken. Das ist besonders oft in Innenstädten der Fall, sagt Napp-Saarbourg. Gerade im ländlichen Bereich sei das aber anders. Dort gibt es oft nur noch eine oder auch gar keine Apotheke mehr in der direkten Umgebung. Das ist besonders für weniger mobile Menschen oder bei Notfällen ein Problem.
Bestehende Apotheken bauen Angebot aus
Bestehende Apotheken versuchen deswegen mit Botendiensten oder telefonisch auszuhelfen. Viele bauen deswegen ihr Angebot aus. Teilweise können so auch Rezepte aus der Ferne eingelöst werden oder Beratung vor Ort bei den Patienten stattfinden. So macht das auch die Martinus-Apotheke in Dormagen-Zons von Jessica Weber. Seitdem die Marien-Apotheke in Dormagen-Stürzelberg geschlossen hat, ist die Apotheke von Jessica Weber die nächstgelegene. Ohne die viele Vorbereitung, zusätzliches Personal und die gute Teamarbeit würde das nicht so gut funktionieren, sagt die Apothekerin. Daher sei sie froh, dass ihr Kollege sie vorgewarnt habe, sie sich vorher austauschen und Vorbereitung möglich war. Eine wirkliche Lösung ist das laut dem Kreis-Apothekensprecher aber nicht. Das Beitreiben einer eigenen Apotheke müsse attraktiver werden. Helfen könnten demnach beispielsweise zusätzliche finanzielle Anreize.

