Die neue "Freie Aktivschule" in Neuss

In Neuss gibt es seit diesem Schuljahr die Freie Aktivschule. Wir haben die Schule besucht und uns das Konzept angeschaut.

Auf die Freie Aktivschule Neuss gehen seit diesem Schuljahr die ersten Schülerinnen und Schüler. Sie befindet sich im Gebäude der ehemaligen Realschule Holzheim. Besucht wird sie aktuell von Kindern aus der ersten bis fünften Klasse. Der grundlegende Unterschied zu einer Regelschule ist, dass die Kinder komplett frei sind, in dem was und wann sie es tun. Es gibt keinen klassischen Stundenplan, Klassenräume oder Klassenverbände. Das Ziel ist: Die Kinder lernen selbständig und selbstbestimmt – in Richtung Montessori. Justine Kleier ist Mitgründerin der Schule und hat uns die Schule und das Konzept dahinter erklärt.

"Montessori entspricht der Art und Weise wie wir das Lernen begleiten wollen. In der Idee, dass man die Kinder selbst ausprobieren lässt und nicht zu sehr eingreift, sie wirklich begleitet und ihnen Raum lässt, um auszuprobieren." 

Fehler seien erlaubt und zum Lernen wichtig. Deswegen gibt es auf dem Gelände und im Schulgebäude viel Platz für die Kinder. Es gibt einen Außenbereich und einzelne Räume – auch Inseln genannt. Darunter ist beispielsweise der Krea-Raum – für alles Kreative – oder der Forscher-Raum – zu und mit Bio, Chemie oder Sachkunde. In jedem Raum ist gleichzeitig ein Lernbegleiter oder eine Lernbegleiterin. Diese sind für die Kinder immer da, helfen bei Fragen oder geben Unterstützung. Die Kinder haben mit der Schule sozusagen den Deal, dass sie jeden Tag an vereinbarten Lernzielen arbeiten. Denn die Kindern sollen später auch ihren Abschluss machen.

Schule erfüllt gesetzliche Aufgaben

Die Schule erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben und ist staatlich anerkannt. Es handelt sich um eine staatlich anerkannte Ersatzschule. Sie wird bis zu maximal 87% vom Land refinanziert. Die restlichen 13% der Kosten, der sogenannte Eigenanteil, müssen vom Schulträger aufgebracht werden. Deswegen gibt es auch einen freiwilligen Elternbeitrag. Dieser liegt laut den Verantwortlichen im Schnitt bei etwa 200 Euro im Monat. Er setzt sich aus einem Basisbeitrag (entspricht der Höhe der laufenden Schulbetriebskosten) und einem einkommensabhängigen Anteil. Weitere Infos zu den Kosten findet ihr hier.

Schule soll bei Erfolg weiter ausgebaut werden

Für die Verantwortlichen der Schule sowie die Schülerinnen und Schüler klappt das Konzept. Es kommt außerdem bei den Kindern gut an. Einige waren vorher auf einer Regelschule und haben daher den direkten Vergleich. Andere hatten bisher keinen Unterricht an einer Regelschule. Aktuell besuchen Kinder von klasse eins bis fünf die Schule. Das Ziel sei aber, dass es auch in den Jahrgängen danach weitergeht.  

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