Hass im Netz: Noch schlimmer seit Corona?

Wir von NE-WS 89.4 sind es gewohnt, dass der Umgangston auf Facebook und Co. auch mal rauer ist. Die letzten Monate scheint es aber zugenommen zu haben. Liegt's an Corona?

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Beleidigungen, Pöbeleien und Hetze: Wir haben bei uns in der Redaktion festgestellt, dass der Umgang auf unseren Social Media-Kanälen in letzter Zeit immer ruppiger geworden ist. Seien es Kommentare bei Facebook, Nachrichten über Whatsapp und Instagram oder auch die gute alte E-Mail: Der Ton ist gefühlt emotionaler und aggressiver geworden. Wir haben uns gefragt, ob ihr das auch so empfindet und ob das vielleicht an der Corona-Pandemie liegt:

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NE-WS 89.4-Reporterin Kati Hückels hat viele Beispiele für unangemessene Beiträge und Kommentare im Netz gefunden - vor allem rund ums Thema Corona. Zum Beispiel auf den Facebook-Seiten des Rhein-Kreises Neuss oder der NRW-Landesregierung:

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Kati ist der Frage wissenschaftlich auf den Grund gegangen und hat mit Marc Ziegele gesprochen. Er ist Kommunikations- und Medienwissenschaftler an der Uni Düsseldorf und sagt, dass die Kommunikation im Netz enthemmter sei als im realen Leben - zum Beispiel, weil wir unserem jeweiligen Gesprächspartner nicht direkt in die Augen sehen. Und ja, Corona könne dafür eine Art Brandbeschleuniger sein, so Ziegele: Das Thema betreffe extrem viele Menschen, sei emotional und moralisch aufgeladen, sorge für Unsicherheit und rufe Ängste hervor. Diese Gefühle würden sich entsprechend in Kommentaren im Internet entladen:

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Für Seiten im Netz mit großer Reichweite - und damit auch für uns - stellt sich immer wieder die Frage: Wie geht man mit Hasskommentaren richtig um? Kati hat dazu mit Tolga Sert, einem so genannten Content- und Community-Manager, gesprochen. Sein Job ist es, Diskussionen bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken zu regulieren:

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