
Kriminalitäts-Statistiken 2021 in NRW und Rhein-Kreis Neuss
In Nordrhein-Westfalen hat es im letzten Jahr weniger Straftaten gegeben. Die Zahlen hat Innenminister Herbert Reul vorgestellt. Es gibt aber Bereiche die ihm noch Sorgen machen.
Veröffentlicht: Montag, 21.02.2022 12:00
Kriminalitäts-Statistik Nordrhein-Westfalen 2021
Sowohl bei Wohnungseinbrüchen- und gleichzeitigem Diebstahl als auch bei den Mord- und Totschlagfällen, hat Nordrhein-Westfalen deutlich weniger Fälle als zuvor zu vermelden. Bei den Einbrüchen sackte der Wert für das Jahr auf ein 40-Jahres-Tief, liegt bei 18.576 Fällen um 70 Prozent niedriger, als noch in 2020.
Bei Mord- und Totschlägen sind in 2021 308 Fälle gemeldet worden, das ergibt im Vergleich zu 2020 ein Minus von 17,2 Prozent.
137-prozentiger Anstieg in Sachen Kinderpornographie
In den Bereichen Kinderpornographie (+ 137,2 Prozent) und sexueller Missbrauch von Kindern (+23,2 Prozent) gab es einen signifikanten Anstieg. "Dieser Zuwachs ist ungeheuer erschreckend", erklärte Reul auf einem anschließenden Pressetermin. Er sagte dazu: "Jedoch ist es nicht so, dass es mehr Pädophilie geben würde, vielmehr unternimmt die Polizei mehr. Jeder Fall, den wir aufdecken und aufklären - und wir klären 90 Prozent der Fälle im Bereich Kinderpornographie auf - führt uns zu weiteren Fällen.“
Im Bereich der Cybercrime gab es nochmals einen starken Anstieg. So ist die Computerkriminalität 2021 um 24 Prozent auf rund 30.115 Fälle gestiegen. "Die Kriminalitätsverschiebung in den digitalen Raum - verstärkt durch die Pandemie - wird auch nach der Pandemie nicht zu stoppen sein", so Reul. Um dieses Phänomen zu bekämpfen, sind in den vergangenen Jahren mehr als 500 neue Stellen geschaffen worden – unter anderem, um Kinderpornographie zu verfolgen. Aber auch die 2021 geschaffene Online-Sachfahndung zur Ermittlung von online angebotenem Diebesgut wurde mit mehr als 100 Stellen ausgestattet.
Wichtig sei in jedem Fall, trotz aller Erfolge in den vergangenen zwei Jahre, sich nicht auszuruhen und Straftäter - sowohl on- als auch offline - angemessen zu bestrafen.
Die Statistiken im Überblick
Für die jeweiligen Kriminalitätsbereiche hat das Land NRW einzelne Grafiken zur besseren Durchschau bereitgestellt.
Autor: Joachim Schultheis (mit dpa und lt/nrw)
Kriminalitäts-Statistik Rhein-Kreis Neuss 2021
Die Polizeiliche Kriminalstatistik stellt mit 23.156 registrierten Straftaten erneut einen Rückgang der Gesamtdelikte im Rhein-Kreis Neuss dar.
Hans-Jürgen Petrauschke zeigte sich zu dieser Entwicklung im Rahmen des Pressegesprächs positiv gestimmt, jedoch auch realistisch: „Ich freue mich, dass die gemeldeten Straftaten im Jahr 2021 erneut auf dem niedrigsten Niveau seit über 20 Jahren liegen. Mir ist bewusst, dass das Sicherheitsempfinden das nicht immer widerspiegelt. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreispolizeibehörde als auch der gesamten Bevölkerung setze ich mich auch weiterhin dafür ein, dass der Rhein-Kreis Neuss sicher bleibt.“
Weniger Wohungseinbrüche
Im Rhein-Kreis-Neuss wurde mehr als die Hälfte aller Straftaten aufgeklärt. Das ist aber kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen. Die Polizei arbeitet weiter daran, Straftaten konsequent zu verfolgen und vor allem zu verhindern.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im sechsten Jahr in Folge zurückgegangen: Mit 470 Straftaten wurden 200 Fälle weniger registriert als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 9,6 % und ist im Vergleich zum Vorjahr (10,6 %) gesunken. Der Rückgang der Fallzahlen im Rhein-Kreis Neuss ist als Trend erfreulich und ein positives Zeichen, aber insgesamt noch nicht zufriedenstellend. Betrifft dieses Delikt doch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in besonderem Maße. Wohnungseinbruchdiebstahl bildet daher weiterhin einen Schwerpunkt der polizeilichen Aufgabenwahrnehmung. Von den 470 Delikten sind 50,6 % im erfolglosen Versuchsstadium stecken geblieben. Hier konnte das gute Vorjahresniveau weiter gesteigert werden, wonach es regelmäßig in mehr als der Hälfte der Fälle (lediglich) zu einem versuchten Wohnungseinbruchsdiebstahl kommt.
Etwas mehr Vermögens- und Fälschungsdelikte
Das Thema Diebstahl nimmt den größten Anteil aller Straftaten ein: Mit insgesamt 7455 Diebstahlsdelikten haben wir aktuell einen Rückgang um 1.210 Fälle in diesem Deliktsfeld zu verzeichnen.
Ein weiterer großer Block wird von den Vermögens- und Fälschungsdelikten gebildet: Dieser Deliktsbereich ist um 31 Fälle auf 4.490 Straftaten gestiegen, wobei die Betrugsdelikte mit insgesamt 3.710 Delikten und einem Rückgang um 157 Straftaten den größten Anteil ausmachen.
Mit 2.339 Fällen sind die Körperverletzungsdelikte im Vergleich zum Vorjahr um 122 Straftaten gesunken.
Auch wenn in vielen Bereichen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist, wird die Polizei weiterhin alle Kräfte einsetzen, denn jeder Wohnungseinbruch, jeder Diebstahl, jeder Betrug ist einer zu viel.
Die Polizei setzt bei der Bekämpfung und Aufklärung auch auf die Unterstützung der Bevölkerung. Scheuen Sie sich daher nicht, bei verdächtigen Beobachtungen den Notruf der Polizei (110) zu wählen. Dabei sollten Sie möglichst genau schildern, was Sie gesehen haben - jede Information könnte nützlich sein.
(Original-Pressemitteilung Polizei im Rhein-Kreis Neuss 21.02.2022)








