Kundgebungen gegen Rechtsextremismus im Rhein-Kreis Neuss

An diesem Wochenende (03.02. - 04.02.) wird es wieder Kundgebungen gegen Rechtsextremismus geben. In Kaarst, Meerbusch und Grevenbroich. In Korschenbroich gibt es eine Mahnwache.

© Alexander Raubal

Kaarst ist BUNT! GEMEINSAM gegen Rechtsextremismus!

© Kaarster helfen e.V
© Kaarster helfen e.V

In Kaarst geht am Samstag (03.02.) eine Demo durch die Innenstadt. Treffpunkt ist um 11:55 Uhr vor der VHS, Am Schulzentrum 18. Die Abschlusskundgebung ist gegen 13:30 Uhr mit internationaler Live-Musik vor der VHS geplant. An dem Aufruf beteiligen sich viele Kaarster Vereine und Parteien.

Der Rechtsruck in Deutschland, die Tabubrüche der AfD und die Angriffe auf Juden und Menschen mit Migrationshintergrund gefährden jetzt schon Leben in unserem Land und unsere Demokratie. Wir schauen nicht länger still zu. Unsere Demokratie muss verteidigt und gestärkt werden. Und das zeigen wir alle GEMEINSAM! WIR — das sind Frauen und Männer, die hier mit oder ohne deutschen Pass leben, aus den Kirchen, den Sportvereinen, den Schützenvereinen, aus den demokratischen Parteien, die sagen: „NIE WIEDER IST JETZT!“


Grevenbroich zeigt Haltung - Demokratie schützen!

© Daniel Rinkert
© Daniel Rinkert

In Grevenbroich wird es am Sonntag (04.02.), eine Demo auf dem Marktplatz geben. Sie soll um 14:00 Uhr starten. Neben einer Rede von Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen werden verschiedene Bands auftreten.

Für Demokratie und Vielfalt - Mahnwache gegen Rechtsextremismus in Korschenbroich

© Gemeinschaft der Gemeinden Korschenbroich
© Gemeinschaft der Gemeinden Korschenbroich

In Korschenbroich ist eine Mahnwache am Samstag (03.02.) geplant. Sie startet um 16:00 Uhr auf dem Kirchplatz in Korschenbroich.

Lasst uns gemeinsam ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen und zeigen, dass Korschenbroich für Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt steht. Bringt eure Kerzen, Plakate und vor allem eure Stimme mit, um gemeinsam gegen Hass und Diskriminierung einzustehen.

Meerbusch gegen Rechts - für Toleranz und Weltoffenheit

© Meerbusch gegen Rechts
© Meerbusch gegen Rechts

In Meerbusch ruft das Bündnis Meerbusch gegen Rechts dazu auf, am Sonntag (04.02.) auf dem Dr. Franz-Schütz-Platz zu demonstrieren. Los geht's um 14 Uhr.

Wir haben aus der Geschichte gelernt und werden nicht tatenlos zusehen, wie Neonazis und extreme Rechte uns und unsere demokratischen Übezeugungen in Frage stellen und uns angreifen. Wir werden uns zusammenschließen und ihnen entgegenstellen. Und deswegen ist es auch in Meerbusch an der Zeit, ein starkes Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt zu setzen.

Diese Demos gab es schon im Rhein-Kreis Neuss

Auch am Sonntag (28.01.) hat es in Neuss und Dormagen schon größere Kundgebungen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie gegeben.

©
©

Neuss - "Demokratie verteidigen! Aufstehen gegen Rechtsextremismus"

In beiden Fällen hat ein breites Bündnins aus Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Sportvereinen und Schützen die Kundegebungen unterstützt. In Neuss z.B. haben neben der SPD Neuss als Veranstalter auch die CDU, Grüne, FDP, Linke, katholische Kirche, jüdische Gemeinde, Aleviten, DGB, Neusser Bürger Schützen-Verein, Stadtsportverband, AWO Neuss, Caritasverband Rhein-Kreis Neuss, Diakonie Rhein-Kreis Neuss, DRK Neuss, Der Paritätische, SKM Neuss, SKF Neuss die Aktion unterstützt. Auf der Bühen gab es mehrere Redner. Z.B. der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer, Landrat Hans-Jürgen Petrauschte und Bert Römgens von der jüdischen Gemeinde in Neuss. Dazwischen gab es Musik von Clara Krum aus Neuss. Da der Mümsterplatz schon kurz nach Beginn sehr voll war, wurden weitere Teilnehmer auf den Freithof bis hin zum Zeughaus geleitet.

© NE-WS 89.4
© NE-WS 89.4

Dormagen - „Für Demokratie – gegen Faschismus“

Auch in Dormagen wurde zu einer Kundgebung aufgerufen.© Stadt Dormagen
Auch in Dormagen wurde zu einer Kundgebung aufgerufen.
© Stadt Dormagen

Auch die Stadt Dormagen hat unter dem Motto „Für Demokratie – gegen Faschismus“ ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Beginn der Kundgebung war ebenfalls um 14 Uhr auf dem Paul-Wierich-Platz vor dem Historischen Rathaus. Im Anschluss war ein Fußmarsch zum Helmut-Schmidt-Platz geplant.

„Wir sind überwältigt von der großen Resonanz und freuen uns auf eine friedvolle Veranstaltung. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam ein starkes Statement für unsere Demokratie setzen werden“, erklären die Initiatoren Jorgos Flambouraris und Erik Lierenfeld vorab.

Hintergrund

Eine Studie hat untersucht, warum grade jetzt so viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen.

Laut der Studie gibt es vor allem zwei Gründe, warum die Menschen vermehrt zusammenkommen. Die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus sorgen bei den Teilnehmern für ein großes Gefühl von Zusammengehörigkeit und auch für ein Gefühl, die Handlungsmacht zurückzuerobern. Viele von ihnen seien durch die Krisen der Vergangenheit eher gelähmt gewesen, sagt Stephan Grünewald der Gründer des Forschungsinstituts Rheingold. Jetzt aber kommt der Eindruck auf, es bewege sich etwas.

Wie lange gehen die Proteste weiter?

Die Demonstrationen könnten zu einer dauerhaften Protestwelle führen. 29 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich auch in Zukunft an Demos gegen Rechtsextremismus und für Demokratie einsetzen wollen. Und Stephan Grünewald hat bei den Gesprächen festgestellt, dass es vielen Menschen einfach gut tut ein Ziel zu haben. 61 Prozent der Erwachsenen sind generell unzufrieden mit politischen Entscheidungen und dem Zustand der Demokratie. Laut der Studie hoffen sie darauf, dass aus den Demonstrationen eine konstante Bürgerwelle entsteht.

Bei der Studie wurden mehr als 1.000 Menschen über 18 online befragt - 26 von ihnen ausführlich in Tiefeninterviews.

Weitere Meldungen