
Mund auf statt Ohren zu - Stammtischparolen kontern
Stammtischparolen kennen wir alle. Beim Familienfest, in sozialen Netzwerken, auf der Arbeit - überall begegnen uns diskriminierende Aussagen und falsche Behauptungen.
Veröffentlicht: Freitag, 02.05.2025 09:00
Dazu gehören Sätze wie "Erfolgreiche Frauen haben sich bloß hochgeschlafen", "Die da oben machen doch, was sie wollen" oder "Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg". Das ist schwer auszuhalten und es ist schwierig zu kontern.
Auf Durchzug schalten, ist unklug
Politik- und Bildungswissenschaftler Klaus-Peter Hufer ist Experte für das Thema "Stammtischparolen kontern". Seiner Meinung nach muss man auf solche Stammtischparolen reagieren. Vor allem, weil oft noch andere Leute anwesend sind. Sie seien die eigentlichen Adressaten, sagt Hufer. Demnach muss man aber nicht die perfekte Argumentationskette auspacken, um zu kontern. Es reicht schon, kurz nicht zuzustimmen. Denn schweigen sei zustimmen, so Hufer.
Tipps, um Stammtischparolen zu kontern
Pauschalisierungen wie "DIE Ausländer" oder "DIE Politiker" sollten nicht zugelassen werden. Der Parolen-Schwinger sollte aufgefordert werden, ganz konkret zu werden. Außerdem sollte man, statt selbst Antworten und Argumente zu liefern, Fragen stellen. Das könnte zum Beispiel sein: "Was ist denn deine Lösung? Was sind deine Gründe?" Dann ergeben sich Anhaltspunkte, um zu widersprechen. Außerdem ist ein Gespräch möglich und die harte Konfrontation kann vermieden werden. Denn das Ziel sollte immer sein, respektvoll miteinander zu sprechen.
Vortrag zum Thema "Stammtischparolen kontern"
Klaus-Peter Hufer hält Mittwochabend (7.5.) einen interaktiven Vortrag zum Thema "Stammtischparolen kontern". Beginn ist um 18:30 Uhr in der VHS Dormagen. Der Eintritt ist frei. Aber eine Anmeldung ist erforderlich.
Hier gibt es mehr Infos zu der Veranstaltung.
Wie ihr auf Stammtischparolen reagieren könnt: App KonterBUNT
Stammtischparolen zu kontern, kann man üben. Beispielsweise mit der App KonterBUNT. Sie ist von den Landeszentralen für politische Bildung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In einem Mini-Spiel können verschiedene Strategien und Argumente gegen Vorurteile und Parolen ausgetestet werden. Die App kostet nichts und kann auch online gespielt werden.
Hier geht es zur App.
