Navigations-App für Rollstuhlfahrer in Neuss

Als ihm und seinen Kommilitonen die Idee für die WheelShare-App kam, war Calvin Wiegandt von Anfang an klar: Neuss ist nicht gerade barrierefrei. Er hat sich nämlich jahrelang um eine Frau im Rollstuhl gekümmert und war auch viel mit ihr in der Stadt unterwegs. Dass es in Sachen Barrierefreiheit noch Verbesserungsbedarf gibt, finden auch andere Menschen in Neuss, die zum Beispiel mit dem Kinderwagen oder einem Rollator unterwegs sind.

Die drei Studenten haben sich auch selbst mal in den Rollstuhl gesetzt, um sich ein Bild davon zu machen. Los ging es am Kulturforum Alte Post. Calvin erzählt, dass dort viele Treppen im Weg waren.

Um Umwege zu vermeiden, haben die Studenten ihre App WheelShare entwickelt. Nutzer können hier zum Beispiel einmalig eingeben, welche Bodenbeläge oder Stufenhöhen sie bevorzugen. Die App spuckt dann auf Anhieb barrierefreie Routen aus. Wer unterwegs ein neues Hindernis sieht, kann es selbst in die App eintragen und mit anderen Nutzern teilen. Das gilt auch für vorübergehende Barrieren wie Baustellen. Außerdem ist eine 360-Grad-Ansicht möglich.

Selbst finanzieren können die Jungs ihre App aber nicht. Mit etwas Glück finden sich vielleicht Sponsoren. Die Chancen stehen nicht schlecht. Die Studenten haben ihre Idee nämlich bei der UX Challenge 2023 eingereicht und den ersten Platz damit gemacht. Jetzt dürfen sie im November beim World Usability Day in Düsseldorf dabei sein und ihre App auch dort noch einmal vorstellen. Und solange es WheelShare noch nicht gibt, empfehlen sie eine andere App.