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Neue App: SCHUFA will bei Negativ-Einträgen benachrichtigen
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Neue App: SCHUFA will bei Negativ-Einträgen benachrichtigen

Die Wirtschaftsauskunftei Schufa will Verbraucherinnen und Verbraucher künftig von sich aus über eine App informieren, wenn es in ihren Daten einen negativen Eintrag gibt.

Veröffentlicht: Dienstag, 18.07.2023 11:00

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(dpa) - Um die kostenlose Datenabfrage, die zum Jahresende 2023 verfügbar sein soll, nutzen zu können, müssten sich Verbraucher bei der Schufa-App Bonify registrieren, sagte Schufa-Chef Tanja Birkholz der Wochenzeitung "Die Zeit". Sie selbst sei "mehrfach Opfer von Identitätsbetrug geworden", berichtete Birkholz. "Einmal hat jemand in meinem Namen auf einer Vergleichsplattform einen Kredit angefragt. Ich hatte erst meine Söhne in Verdacht."

Letztlich habe sie über einen Service der Schufa, der zurzeit noch Geld kostet, von der Kreditanfrage erfahren. Kunden sollen der Auskunftei zufolge ab 2024 über die App auch Einblicke in ihr Konto gewähren können, damit die Schufa deren Bonität besser bewerten könne. "Wenn überhaupt, wird es ums Einkommen gehen. Ob jemand Geld an Greenpeace spendet oder sich für eine Partei engagiert, ist für die Bonitätsbewertung irrelevant", sagt Birkholz. Zudem müsse jeder dem Kontoeinblick ausdrücklich zustimmen.

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Kritik von einer Bürgerbewegung - Petition gestartet

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Die Bürgerbewegung Finanzwende hatte die Pläne kritisiert. "Mit Einblick in Kontodaten würde die Schufa noch mächtiger werden, als sie es ohnehin schon ist", sagte Gerhard Schick, Vorstand des Vereins, unlängst. Dazu wurde auch direkt eine Petition mit dem Namen "Finger weg von meinem Konto" gestartet. Knapp 300.000 Menschen haben ihre Unterschrift schon gegeben, das Ziel von 400.000 Unterstützerinnen und Unterstützern wird bald erreicht.

Die Schufa-Bewertung ist für Verbraucher wichtig. Banken, Telekommunikationsdienste oder Energieversorger fragen bei privaten Auskunfteien wie der Schufa nach der Kreditwürdigkeit einer Person. Die Schufa liefert dann eine Einschätzung, den Score-Wert. Sie hat nach eigenen Angaben Daten über rund 68 Millionen Menschen gesammelt und bildet auf deren Basis den Score.

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Habt ihr schon mal euren Schufa-Score abgefragt?

Irgendwann trifft es doch mal jeden. Um beispielsweise sich für eine neue Wohnung zu bewerben, erwartet der Vermieter einen Schufa-Score. Den muss man bei der Firma Schufa Holding GmbH beantragen, um zu zeigen, wie kreditwürdig man ist. Habt ihr das schon einmal machen müssen?

Ja, mehrmals. Alles im grünen Bereich.

45%

Bislang nur einmal.

30%

Noch nie. Warum auch?

25%

Das weiß ich nicht.

0%

Die Abstimmung ist bereits abgeschlossen. Es wurden insgesamt 40 Stimmen abgegeben.

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Welche Daten die Schufa überhaupt sammelt

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Die Schufa erhält von ihren Vertragspartnern Informationen etwa über die Eröffnung von Girokonten, die Ausgabe von Kreditkarten, den Abschluss von Leasingverträgen und Krediten. Nach Angaben der Schufa bedarf es auf Grundlage der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) für die Übermittlung keiner konkreten Einwilligung der Verbraucher mehr durch Unterzeichnung einer Schufa-Klausel. Rechtsgrundlage sei demnach das Vorliegen eines "berechtigten Interesses" an der Datenverarbeitung. Die Schufa speichert zudem persönliche Daten wie Name, Geburtsdatum und Anschrift, hat aber keine Informationen etwa über das Einkommen einer Person.

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Welcher Schufa-Score normal ist

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Anhand der gesammelten Daten errechnet sich der Basisscore. Dieser beschreibt auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent eine Wahrscheinlichkeit, mit der ein Verbraucher finanziellen Verpflichtungen nachkommen wird. Je höher der Score, umso höher die Kreditwürdigkeit. Die Schufa unterteilt fünf Klassen: 74,2 Prozent befinden sich in der höchsten Kategorie "Hervorragend", 12,6 Prozent in der zweiten Klasse "Gut". In der untersten Kategorie landen automatisch alle Personen mit offenen Zahlungsausfällen, derzeit werden 8,9 Prozent mit dem Scorewert von "Ungenügend" geführt.

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Wer darf eine Schufa-Auskunft einholen und was steht drin?

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Unternehmen, aber auch Einzelpersonen wie Vermieter können bei berechtigtem Interesse Auskünfte einholen. Von der Schufa erhält dann zum Beispiel eine Bank jedoch keine konkrete Auflistung der einzelnen Verpflichtungen des Kunden, sondern dessen Score. Und obwohl dieser Wert großen Einfluss hat, hängt nicht von ihm alleine ab, ob ein Geschäft zustande kommt oder ein Kredit gewährt wird. Kreditgeber berücksichtigen weitere Faktoren wie zum Beispiel die Vermögenssituation des Kunden.

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