
Notaufnahme in Grevenbroich geschlossen
Die zentrale Notaufnahme am Grevenbroicher Elisabethkrankenhaus bleibt ab Donnerstag (17.07. | 7 Uhr) geschlossen.
Veröffentlicht: Donnerstag, 17.07.2025 04:00
Laut dem Rheinland Klinikum wird dann auch die chirurgische Versorgung eingestellt. Beides war bereits zu Anfang Juli geplant. Da fehlte aber noch eine Rückmeldung vom NRW-Gesundheitsministerium - die es jetzt aber immer noch nicht gibt. Das Klinikum sieht sich aber zu der Schließung gezwungen und nennt personelle Gründe als Ursache. Dadurch seien Qualität und Sicherheit gefährdet. Daher werden Patienten in Notfällen ab übermorgen an die Standorte Dormagen und Neuss verwiesen. Ein Notarzt bleibt aber am Elisabethkrankenhaus vor Ort. Das Rheinland-Klinikum will aus dem Grevenbroicher Krankenhaus ein Gesundheitszentrum für die Altersmedizin machen. Bereits im Frühjahr wurde am Standort Dormagen die Geburtsklinik geschlossen. Der Bereich wurde komplett in Neuss zusammengelegt.
Notdienstpraxis der KV Nordrhein ist auch geschlossen
Mit der Schließung der zentralen Notaufnahme am Grevenbroicher Elisabethkrankenhaus stellt auch die Notdienstpraxis ihren Betrieb ein. Laut der Kassenäztlichen Vereinigung Nordrhein - dem Betreiber der Praxis - wird diese ebenfalls ab Donnerstag (17.07.) geschlossen bleiben. Bislang werden in der Notdienstpraxis Patienten versorgt, die ambulant behandelt werden können - vor allem abends, an Wochenenden und Feiertagen. Das wurde von niedergelassenen Ärzten übernommen und fällt dann auch weg. Mit dem vom Rheinland-Klinikum beschlossenen Ende der Grevenbroicher Notaufnahme entfalle auch die notwendige Infrastruktur für den Betrieb der Notdienstpraxis, sagt die KVNO. Sie verweist auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117. In Grevenbroich bleibt in Zukunft noch ein Notarzt stationiert. Der Rettungsdienst wurde vom Rhein-Kreis Neuss aufgestockt.
Reaktionen aus Rommerskirchen und Grevenbroich
Aus Rommerskirchen heißt es: Die Entscheidung sei aus Sicht der Gemeindeverwaltung nicht nachvollziehbar. Sie stellt sich die Frage, wie die Rettungsdienst-Versorgung in der Region kuzfristig sichergestellt werden kann. Für Rommerskirchen und die umliegenden Kommunen dürfe es keine Versorgungslücken geben, heißt es weiter. Der Grevenbroicher Bürgermeister Klaus Krützen ist sich unsicher ob die Aufstockung des Rettungsdienstes ausreichen wird. Er schlägt vor, den Plan für einen Neubau eines Krankenhaus für das Gebiet rund um Grevenbroich voranzutreiben.
NRW-Gesundheitsministerium prüft die Situation
Mit dem Schritt ist das Rheinland-Klinikum einer Entscheidung des NRW-Gesundheitsministeriums zuvorgekommen. Das prüft aktuell noch die Situation des kommunalen Krankenhausverbundes. Das soll Ende Juli abgeschlossen sein. Aktuell werden u.a. die anderen Krankenhäuser im Rhein-Kreis Neuss gefragt, ob sie damit einverstanden sind mehr Patienten in ihren Notaufnahmen und den chirurgischen Abteilungen zu versorgen. Laut dem NRW-Gesundheitsministeriums sollen künftige Notfälle, die ins Grevenbroicher Krankenhaus kommen auch über die Schließung der Notaufnahme hinaus (erst-)versorgt werden können. Das Ministerium weist auf ein Gesetz hin, nach dem Krankenhäuser zur Versorgung von Notfällen verpflichtet sind. Allerdings können die Notfälle nach Erstversorgung dann in andere Krankenhäuser gebracht werden.