
Pläne für neue bundesweite Notrufnummer
Neben der 110 und der 112 könnte es bald eine neue kostenlose Notrufnummer geben. Die 113 soll eine bundesweite Anlaufstelle für Menschen in psychischen Krisensituationen werden.
Veröffentlicht: Dienstag, 23.09.2025 04:00
Die Idee stammt noch von der alten Bundesregierung. Das Gesundheitsministerium hatte Ende letzten Jahres einen Entwurf eines "Gesetzes zur Stärkung der nationalen Suizidprävention" vorgestellt.
Schon jetzt gibt es in Deutschland verschiedene Hilfsangebote für Menschen in psychischen Krisen - zum Beispiel die Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche oder die TelefonSeelsorge. In akuten psychischen Krisensituationen fehlt vielen Menschen aber oft ein Überblick, an wen sie sich wenden können. Dieses Problem soll mit der neuen Notrufnummer gelöst werden.
Zentrale Anlaufstelle für Menschen in psychischen Krisen
Laut dem Gesetzesentwurf sollen sich Menschen mit Suizidgedanken, Sterbewillige, Personen in Krisensituationen, Angehörige, nahestehende Personen, Hinterbliebene oder professionelle Bezugspersonen in Zukunft an die 113 wenden können und schnell Hilfe bekommen. Rund um die Uhr soll geschultes Fachpersonal per Telefon, Chat oder Video zur Verfügung stehen und die Betroffenen anonym beraten. Außerdem soll das Personal Hilfesuchende auch gezielt an regionale Hilfsangebote weitervermitteln - zum Beispiel an Selbsthilfegruppen.
Grevenbroicher Psychologin steht hinter den Plänen
Wir haben über die Pläne auch mit Petra Ahrweiler gesprochen. Sie ist Psychologin in Grevenbroich und begrüßt die Pläne für die neue Notrufnummer. Es sei ganz wichtig, dass Menschen in persönlichen Krisen geholfen werde. In ihrem Arbeitsalltag nehme sie wahr, dass sich immer mehr Menschen Hilfe suchen würden.
"Gerade ist es so, dass es in den letzten Jahren weltweit immer mehr Krisen gegeben hat, was die Menschen, die in persönlichen Krisen sind, noch zusätzlich belastet. Das hat dazu geführt, dass viele Menschen sich in den letzten Jahren zum Beispiel an mich gewandt haben, die vorher überhaupt keine Probleme hatten."
Noch ist unklar wie es weitergeht
Laut dem Gesetzesentwurf aus dem letzten Jahr sollte das Konzept für die 113 bis zum 30. Juni 2026 stehen. Offen ist aber noch, ob die neue Bundesregierung diese Pläne weiter verfolgt. Die Grevenbroicher Psychologin Petra Ahrweiler hofft aber, dass die Notrufnummer so schnell wie möglich eingeführt wird:
"Also es wäre gut, wenn es dann im Sommer nächsten Jahres tatsächlich schon diese Erreichbarkeit gibt, aber das muss natürlich auch alles umgesetzt werden. Es müssen Fachkräfte dafür da sein, die auch eingestellt werden müssen. Das Ganze muss auch so eingerichtet sein, dass es bundesweit funktioniert und ich denke, es ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht früher machbar."
Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken
Ganz wichtig: Im Rhein-Kreis Neuss gibt es schon jetzt mehrere Angebote, die Menschen mit Depressionen und Suizidgedanken helfen - Zum Beispiel die Nummer gegen Kummer, das Beratungsangebot des Kreises oder die Telefonseelsorge in Neuss.
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