Probleme bei Taxi-Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss

Das Taxi-Gewerbe steht unter Druck. Die "Uber" Konkurrenz sorgt für schlechtere Umsätze. Wir haben dazu mit Taxi-Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss gesprochen.

Grundsätzlich hat sich das Taxi-Geschäft verändert. Dieses klassische "Ich muss nachts irgendwie nach Hause" - das ist ziemlich eingebrochen. Dafür gibt es mehrere Gründe, sagt Kai Harth vom Dormagener Taxiunternehmen Hillmann:

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Wenn bei der Bahn mal wieder gestreikt wird, dann ist der Schienenersatz-Verkehr für die Taxi-Unternehmen ein gutes Geschäft. Ansonsten machen sie ihr Geld hauptsächlich mit Krankenfahrten. Heißt: Die Taxen fahren Leute, die beispielsweise zur Dialyse müssen oder zur Chemotherapie und die Fahrtkosten übernimmt dann die Krankenkasse.

"Uber" ist der große Konkurrent

Vor allem in den großen Städten wie Neuss ist "Uber" immer mehr ein Thema. Die Neusser Taxi-Unternehmen sagen ganz klar:

"Das merken wir hier".

Auf dem Land oder in kleineren Städten im Rhein-Kreis Neuss ist "Uber" bisher aber kein Thema.

Vor allem in Neuss ist "Uber" mehr gefragt als die Taxi-Unternehmen.© Uber DACH
Vor allem in Neuss ist "Uber" mehr gefragt als die Taxi-Unternehmen.
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Ist Taxi-Fahren zu teuer geworden?

Dazu sei zuerst gesagt: Die Taxiunternehmen machen die Preise nicht selbst. Das machen hier bei uns die Kreis-Politiker. Und die haben das letzte Mal vor gut einem Jahr (01.12.2022) über die aktuellen Preise entschieden. Da ist der Kilometerpreis tagsüber auf 2,60 Euro für die Taxen angehoben worden. Den Taxi-Unternehmen ist das allerdings noch zu wenig. Sie sagen zur Begründug:

Wir haben vom Gesetz her eine Betriebspflicht. Wir müssen Autos und Fahrer bereithalten. Und das auch zu Uhrzeiten, die kaum nachgefagt werden.

Taxiunternehmer Kai Harth aus Dormagen sagt dazu:

Wenn diese Betriebspflicht von der Politik weiterhin gewünscht ist, dann muss das Gewerbe halt auch gefördert werden.

Nicht immer ist es leicht sofort ein Taxi zu bekommen

Wenn ich mal ein Taxi brauche - je nachdem wo - das ist schon nicht immer so leicht eins zu bekommen. Zum einen ist das Angebot und Nachfrage. Also in Zeiten, in denen weniger Kunden ein Taxi brauchen, muss es zwar Taxen geben, aber natürlich deutlich weniger. Und der Dormagener Taxiunternehmer Kai Harth hat auch noch ein anderes Problem:

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Außerdem sagt Harth noch dazu:

Wir haben gerade eine Inflation - da sind traurigerweise immer mehr Menschen auf einen Zweitjob angewiesen. Und die entscheiden sich dann manchmal wieder dafür stundenweise nebenbei Taxi zu fahren.

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