Prozess um brutale Entführung in Jüchen

Sieben Männer und Frauen stehen ab Dienstag (07.05) vor dem Landgericht Mönchengladbach. Sie sollen zwei Männer unter einem Vorwand in ein Abbruch-Haus in Jüchen gelockt haben.

Spektakulärer Prozessauftakt am Dienstag (07.05.) in Düsseldorf: Das Landgericht Mönchengladbach hatte einen Rocker-Prozess dorthin verlegt – so viele Beschuldigte hätten selbst im größten Verhandlungssaal in Mönchengladbach nicht auf die Anklagebank gepasst. Sieben Männer und Frauen müssen sich verantworten, die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord. Hintergrund der Anklage ist eine brutale Entführung im Herbst letzten Jahres in Jüchen.

Vier der Angeklagten sollen zur Rocker-Gruppe „Brüder Osmani“ gehören, sie sollen versucht haben, bei dem späteren Opfer 20.000 Euro einzutreiben, bei den anderen drei handelt es sich um einen Helfer, aber auch um den Auftraggeber, und letztlich um eine Frau, die das spätere Opfer unter einem Vorwand nach Jüchen in ein abbruchreifes Haus gelockt haben sollo.

Was genau ist da geschehen?

Vier Rocker der Brüder Osmani sollen sich im Auftrag eines Mannes aus Bergheim vorgenommen haben, bei dem Opfer Geld einzutreiben, das sollte in dem abbruchreifen Haus in Jüchen geschehen, der Mann wurde dorthin gelockt und dem Vorwand, er solle dort Bauarbeiten ausführen. Vor Ort erwarteten ihn aber fünf muskelbepackte Kerle, von ihnen soll er bis zur Bewusstlosigkeit misshandelt worden sein, insgesamt war er laut Anklage 26 Stunden in deren Gewalt. In seinem Portmonee hatte er 1000 Euro, mehr Geld bekamen die Rocker nicht, das Opfer scheint auch nicht vermögend zu sein, zum Tatort ist er mit einem 29 Jahre alten Ford Escort angereist.

Zum Prozess-Auftakt gab es erste Geständnisse

Die, die was gesagt haben, haben ihre Beteiligung grundsätzlich eingeräumt, aber auch versucht, ihren Anteil eher klein zu halten, so auch einer der Hauptangeklagten. Er kommt aus Neuss. Gerichtssprecher Justus Waßenberg:

© NE-WS 89.4

Letztlich war der Mann lebensgefährlich verletzt in einem Waldstück in der Nähe des Wasserwerks in Jüchen ausgesetzt worden. Er konnte mit schwersten Verletzungen gerettet werden. Den Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft.

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