
Tagebaugebiet im Rhein-Kreis Neuss steht vor einem Wandel
Nach dem Ende des Braunkohle-Abbaus muss in Zukunft besonders der Naturschutz berücksichtigt werden.
Veröffentlicht: Donnerstag, 06.07.2023 03:49
Diese Forderung kommt jetzt vom Naturschutzbund NRW und weiteren Naturschutzverbänden. Die Bauern hingegen kritisieren das. Der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes will, dass die rekultivierten Flächen zurück an die Landwirtschaft gehen. Die Verbände haben jedoch ein Konzept entwickelt. Für den Naturschutz. Sie sagen, dass durch den Tagebau wertvolle Lebensräume zerstört worden sind. Deshalb fordern sie beim Strukturwandel-Prozess einen besonderen Schutz von Ökosystemen und der Artenvielfalt. Der NABU schlägt vor ein Viertel des 4.800 Quadratkilometer großen Tagebaugebietes künftig als Naturschutzgebiet anzulegen. Vor wenigen Wochen wurde der sogenannte Reviervertrag 2.0 beschlossen. In diesem ist auch festgelegt worden, dass eine ökologische Umwelt wiederhergestellt werden soll. Diese Absichtserklärung wurde auch vom Rhein-Kreis Neuss unterschrieben.
Auch die Bauern im Rhein-Kreis Neuss wollen vom Tagebauende profitieren. Laut dem Rheinischen Landesverband der Landwirte war auf den Flächen rund um den Tagebau nämlich schon zu Römer Zeiten Landwirtschaft. Sie pochen daher auf die volle Rückgabe aller Flächen im Tagebaugebiet, sagt der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes. Er schließe Demonstrationen der Landwirte deswegen nicht aus, um auf die Flächen-Konkurrenz aufmerksam zu machen. Hintergrund ist die Forderung der Umweltschutzverbände Nabu und BUND. Die hatten mehr Flächen für Natur, Biodiversität und Biotopverbund gefordert. Auf NE-WS 89.4 Anfrage hin sagten sie aber auch, dass sie sich eine gemeinsame Nutzung vorstellen können. Außerdem schlagen sie vor, dass die Bauern auf eine naturfreundlichere Landwirtschaft setzen könnten.