
Unfallstatistik 2022: NRW und Rhein-Kreis Neuss
In NRW sind im vergangenen Jahr zwölf Menschen bei illegalen Autorennen ums Leben gekommen. Das ist ein neuer Höchststand.
Veröffentlicht: Mittwoch, 01.03.2023 12:00
Diese Zahl hat NRW-Innenminister Reul vorgestellt. Neben den Autorennen gibt es noch zwei weitere Bereiche, die der Polizei im Straßenverkehr Probleme machen. Es sind überwiegend junge Männer im Alter zwischen 17 und 26 Jahren, die sich zu illegalen Autorennen verabreden - zum Teil sehr spontan und sich zu waghalsigen Manövern hinreißen lassen. NRW-Innenminister Reul wies bei der Vorstellung der Zahlen in Düsseldorf aber auch noch auf zwei weitere Bevölkerungsgruppen hin.
Zahl der Unfälle mit E-Bikes und Pedelecs steigt
Die Polizei macht sich zunehmend Sorgen über Senioren auf Pedelecs oder E-Bikes. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat sich die Zahl der Unfälle mit elektrischen Fahrrädern mehr als verdreifacht - auf 6.900. Reul fordert, dass jeder ein Fahrtraining machen sollte, wenn er oder sie sich auf ein solches Fahrrad setzt. Die dritte Bevölkerungsgruppe, die Sorgen bereitet, sind die E-Scooter-Fahrer. Auch hier hat sich die Zahl der Unfälle verdreifacht - im vergangenen Jahr gab es in NRW sogar die ersten drei Todesopfer nach Unfällen mit E-Scootern. Eine Führerschein- oder Helmpflicht lehnt Reul aber ab - er setzt hier auch Freiwilligkeit.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr weniger Unfälle, weniger Tote und schwer Verletzte, als in der Zeit vor Corona. Allerdings war das Verkehrsaufkommen im vergangenen Jahr auch noch nicht so stark im Vor-Corona-Jahr 2019.
(Text: José Narciandi)
Unfallstatistik 2022 im Rhein-Kreis Neuss
Mehr Unfälle, aber weniger Schwerverletzte
Allgemeine Entwicklung
Im Straßenverkehr kamen 12 Menschen zu Tode, im Vorjahr waren es 6. Das ist ein bedauerlicher Anstieg auf ein viel zu hohes Niveau. Es wurden 8,5 Prozent weniger Menschen schwer verletzt als im Vorjahr, gegenüber 2019 beträgt der Rückgang sogar 21,7 Prozent. Die statistisch positive Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Verkehrsverhalten in der Pandemie stark verändert hat und jetzt wieder eine Normalisierung einsetzt.
Pedelecfahrende verunglückten häufiger als im Vorjahr
Pedelec-Fahren wird immer beliebter. Das macht sich leider auch beim Verkehrsunfallgeschehen bemerkbar. Zwar sank die Zahl verunglückter Radfahrender von 514 auf 507 (- 1,4 %) und es verletzten sich weniger Radfahrende schwer (- 21,7 %). Die Anzahl der verunglückten Pedelecfahrenden stieg hingegen von 105 auf 114 an (+ 8,6 %), 96 von ihnen wurden leicht verletzt (+ 21,5 %), 17 schwer (- 34,6 %). Vier Rad- und Pedelecfahrende verunglückten tödlich.
Mehr Bewusstsein für Hauptunfallursachen schaffen
Häufige Ursachen für Verkehrsunfälle, bei denen es zu Zusammenstößen mehrerer Beteiligter kommt, sind Fehler beim Abbiegen, Wenden, Ein-, An- oder Rückwärtsfahren sowie die Missachtung von Vorfahrts- und Vorrangregeln. Oft liegt dies daran, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht ausreichend wahrgenommen werden. Achten Sie daher darauf, dass Sie von anderen gut wahrgenommen werden können, z. B. indem Sie auf dem Fahrrad gut sichtbare Kleidung tragen und bei Dämmerung frühzeitig das Licht einschalten.
Im Fokus der Polizei stehen daher präventivpolizeiliche Maßnahmen, die gezielte Verkehrsüberwachung, Aufklärung und öffentlichkeitswirksame Aktionen sowie die Sensibilisierung für - und die Bekämpfung von Hauptunfallursachen. Die Ahndung von Verkehrsverstößen ist im Interesse der Verkehrssicherheit und bleibt weiterhin eine wichtige Aufgabe der Polizei. Zusätzlich analysiert und bewertet die Polizei gemeinsam mit den Kommunen, dem Kreis und Straßen.NRW die Unfallhäufungsstellen, um dort weitere Verkehrsunfälle zu verhindern.
(Text: Polizei im Rhein-Kreis Neuss am 01.03.2022)
Hier gibt es die ganze Verkehrsunfall-Statistik 2022 zum nachlesen.










