Unwetterbilanz der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss

Nach dem zum Teil schweren Unwetter am Freitagabend (04.06.21) mit einem zeitweisen Ausfall des Notrufes, haben die Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss nun erste Bilanzen gezogen.

© Feuerwehr Neuss

Pressemitteilung der Feuerwehr Neuss

Am 04.06.2021 zog eine Unwetterfront über das Stadtgebiet und bescherte der Feuerwehr Neuss vom frühen Abend bis in den Morgen des 05.06. insgesamt 30 Einsätze. Durch heftige Regenfälle, ein starkes Gewitter und technische Probleme in der Rettungsleitstelle des Rhein-Kreis-Neuss stellte sich die Lage eingangs zunächst dramatisch dar, daher wurde ein Vollalarm für die gesamte Feuerwehr ausgelöst. Da es durch einen Blitzeinschlag auch technische Probleme beim Notruf gab, hatten die Bürger so auch Anlaufstellen in den Gerätehäusern, um zügig Hilfe zu bekommen.

Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um Wasserschäden, vereinzelt mussten auch lose Äste aus Bäumen geholt werden. Möglicherweise durch einen Blitzeinschlag geriet ein Dachstuhl in Norf in Brand, dieser konnte aber recht zügig gelöscht werden. Hier wird die genaue Ursache aber noch durch die Polizei ermittelt. Eine Bewohnerin musste zur Kontrolle in ein Krankenhaus, ein Teil des Hauses war nach dem Brand nicht mehr bewohnbar. Die Feuerwehr musste Teile des Daches entfernen, um an den Brand zu gelangen.

Pressemitteilung der Feuerwehr Grevenbroich

© Feuerwehr Grevenbroich
© Feuerwehr Grevenbroich

Nach dem Gewitter mit Starkregen am Freitagabend kam es im gesamten Stadtgebiet Grevenbroich zu Einsätzen der Feuerwehr. Um 20.30 Uhr alarmierte die Kreisleitstelle alle Einheiten der Feuerwehr Grevenbroich zu den Gerätehäusern. Von dort aus, wurden am Abend bis 0 Uhr zwölf Einsätze abgearbeitet. Zwischen 0 Uhr und 12.00 Uhr am Samstagmorgen kamen weitere sieben Alarmierungen dazu. In den meisten Fällen mussten Keller leergepumpt werden.

Der erste wetterbedingte Einsatz führte die Kräfte der hauptamtlichen Wache zum Elsbachtunnel. Dort trieb ein Auto im vollgelaufenen Tunnel. Die Einsatzkräfte sperrten den Tunnel gemeinsam mit dem Ordnungsamt ab. Die Kreisstraße 22 zwischen Laach und Gustorf sowie der als „Todeskurve“ bekannte Streckenabschnitt in Noithausen an der Düsseldorfer Sraße Ecke Kreisstraße 10 mussten ebenfalls aufgrund von Überflutung gesperrt werden. Diese Sperrungen werden laut Stadt Grevenbroich voraussichtlich noch bis Montag andauern.

Eine weitere Überflutung wurde der Feuerwehr an der Landstraße 142 bei Neukirchen gemeldet. Die Straße konnte allerdings zügig wieder freigegeben werden. Im weiteren Verlauf des Abends wurde die Feuerwehr zum Seniorenheim an der Matthias-Esser-Straße alarmiert. Dort lief Wasser in die Station im Keller. Das Pflegepersonal hatte die dort liegenden Patienten bereits ins Erdgeschoss gerettet. Die Feuerwehr pumpte das aufgestaute Wasser auf der Straße ab.

Zudem wurden Einheiten der Feuerwehr gegen 20.47 Uhr zur Kindertagesstätte „Elsener Haus“ alarmiert. Dort hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Die Ursache konnte allerdings schnell gefunden werden. „Nicht Feuer oder Rauch sondern eingetretenes Wasser in einen Brandmelder hatte den Alarm ausgelöst“, schildert Heiko Ratz von der Feuerwehr Grevenbroich.

Weitere wasserbedingte Einsatzstellen wurden im Verlauf des Abends am Gierather Weg, an der Rheydter Straße, der Arndstraße und der Grubenrandstraße abgearbeitet. Ebenso musste an der Donaustraße in Neurath ein Keller leergepumpt werden. Zudem wurden im gesamten Stadtgebiet hochgedrückte Kanaldeckel wieder eingesetzt.

Gegen 2.20 Uhr rückten die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache zu einem Lebensmittelbetrieb an der Grevenbroicher Straße aus. Dort schlug Brandmeldeanlage Alarm. Auch dort konnte ein Wassereintritt als Ursache für die Auslösung ausfindig gemacht werden.

Größere Wassermassen mussten am frühen Samstagmorgen an einem Supermarkt am Hammerwerk abgepumpt werden. Die Laderampe des Markts war mit rund 40 Kubikmetern Wasser gefüllt. Die hauptamtliche Wache pumpte die Wassermassen ab und sorgte so wieder für eine trockene Zufahrt. Weitere Wassereinsätze gab es am Morgen an der Rheydter Straße, der Jülicher Straße, der Erlenstraße, Laacher Straße und der Kreisstraße 22. Dort waren unter anderem die Einheit Gustorf/Gindorf und die hauptamtliche Wache im Einsatz.

Pressemitteilung der Feuerwehr Dormagen

© Stadt Dormagen
© Stadt Dormagen

Am Freitag, 4. Juni, kam es aufgrund einer Unwetterlage über Dormagen ab etwa 19.20 Uhrzu einer Vielzahl von Feuerwehreinsätzen. Neben vermehrten Stromausfällen liefen durch den starken Regen in den Ortsteilen Delrath und Hackenbroich mehrere Keller voll. Diese wurden durch die Feuerwehr ausgepumpt. Zudem führte das Unwetter zu einer technischen Störung in der Kreisleitstelle. Dadurch waren der Notruf 112 und weitere technische Einrichtungen der Kreisleitstelle stark beeinträchtigt. Aufgrund dessen veranlasste der Kreisbrandmeister, dass alle Gerätehäuser im Rhein-Kreis-Neuss besetzt wurden. Für die Feuerwehr Dormagen bedeutete dies das Auslösen des sogenannten Stadtalarms (Vollalarm).

Zusätzlich beschäftigte ein Dachstuhlbrand an der Forsthausstraße im Ortsteil Ückerath die Dormagener Feuerwehr. Die dorthin entsandten Einsatzkräfte stellten eine Verrauchung und leichten Feuerschein im Dachbereich fest. Die Bewohner des zunächst betroffenen Gebäudekomplexes waren durch Hinweise von Nachbarn auf den Brand aufmerksam gemacht worden und hatten bereits das Gebäude verlassen. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass es sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des Gebäude-Daches zu einer thermischen Aufbereitung gekommen war. Mit dem Einsatz von mehreren Strahlrohren kühlten sie zunächst das Dach und versuchten den Brandherd von der Drehleiter aus zu öffnen und gezielt abzulöschen.

Als feststand, dass sich der Brand bereits ausgedehnt hatte, öffneten die Einsatzkräfte die Innenverkleidung von innen sowie die Dachfläche von außen, um ein Übergreifen auf den weiteren Gebäudekomplex zu verhindern. Hierfür räumten sie vorsichtshalber den angrenzenden Gebäudekomplex und stockten das Einsatzpersonal auf. Dazu wurden drei weitere Löschzüge zu der Einsatzstelle entsandt sowie eine weitere Drehleiter angefordert. Diese wurde durch die Feuerwehr Neuss, Löschzug Norf gestellt. Insgesamt befanden sich 55 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle. Eine Brandausbreitung auf das Nachbargebäude konnte verhindert werden. Da jedoch Rauch in den Treppenraum und einige Räume eingetreten war, wurden die Bewohner des direkt angrenzenden Mehrfamilienhauses für die folgende Nacht bei Nachbarn untergebracht. Nach etwa vier Stunden konnte der Einsatz nach abschließender Kontrolle mit einer Wärmebildkamera auf Glut- und Wärmenester beendet werden.

Gegen 2 Uhr am frühen Morgen war auch die Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge wiederhergestellt. Die Bereitschaften in den Gerätehäusern konnten aufgelöst werden, da die technische Störung in der Kreisleitstelle zwischenzeitlich wieder behoben werden konnte.

Weitere Meldungen