Warum die Zecke in Deutschland immer aktiver wird

Es ist nur eine winzig kleine Spinne - aber ihr Biss kann tödlich sein. Die Zecke breitet sich in Deutschland immer weiter aus.

© (C) Pfizer / zecken.de

Immer wärmere Winter sorgen dafür, dass Zecken früher als sonst aktiver werden. Der Klimawandel spielt den kleinen „Biestern“ also in die Karten. 2024 könnte möglicherweise ein Rekordjahr für die Zecke werden, sie haben sich in ganz Deutschland ausgebreitet. Uke Mackenstadt, Parasitologin an der Universität Hohenheim in Stuttgart, erklärt uns: „Es wurden uns Fälle aus Sachsen, Thüringen, Brandenburg und auch Niedersachsen gemeldet. Das bedeutet, dass wir eigentlich kein Bundesland mehr herausnehmen können. Wir sprechen darum jetzt von einem Endemie-Gebiet in ganz Deutschland.“

© (C) Pfizer / zecken.de
© (C) Pfizer / zecken.de

Weil Zecken Viren übertragen können, wird es für den Mensch – insbesondere über 60-Jährige und Kinder – gefährlich. Zecken können FSME- oder Borreliose-Erreger in sich tragen. „Wir sehen Fälle, in denen die FSME-Infektion einen schweren Verlauf bei Kindern nimmt. Mit Lähmungen, die zum Teil nicht mehr zurückgenommen werden können. Aber auch leichtere Verläufe führen dazu, dass Kinder Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsstörungen entwickeln können“, so Expertin Mackenstedt. Gerade nach Wald-Spaziergängen sollten Kinder auf Zecken abgesucht werden.

So geht guter Zeckenschutz

Ein guter Schutz vor Zeckenattacken ist lange Kleidung. Und auch eine FSME-Impfung ist ratsam, vor allem in möglichen Hotspot-Regionen. In 90 Prozent der Fälle sind die Infizierten nämlich ungeimpft. Bei Borreliose-Erkrankungen helfen zurzeit nur Antibiotika. Christian Schulze, Amtsarzt, erklärt, dass wenn man sich eine Zecke einfängt, sie schnellstmöglich entfernen muss. „Ganz wichtig ist, dass man die Zecke möglichst weit unten an der Haut fasst. Insgesamt ist es von Bedeutung, dass die Zecke nicht zerbrochen und zerquetscht wird, denn sonst erbricht sie den Inhalt mit dem Erreger in den jeweiligen Körper hinein.“ In der Folge führt eine Infektion unter anderem zu ringförmigen Hautrötungen oder grippeähnlichen Symptomen, bis hin zu Sprach- und Koordinationsstörungen.

Autoren: Joachim Schultheis & Thorsten Ortmann

Weitere Meldungen