Alle Infos zu den Corona-Tests ab 1. Juli

Ab dem 1. Juli ist Schluss mit kostenlosen Bürgertests. Drei Euro werden fällig, wenn ihr euch beim Arzt, in der Apotheke oder in einem Testzentrum testen lassen wollt.

Wer ab dem 1. Juli zahlen muss und wer nicht

Die drei Euro zahlt man nur, wenn man sich quasi ohne Anlass testen lässt. Es gibt aber auch einige Ausnahmen. Die Tests bleiben kostenlos, wenn man am selben Tag zum Beispiel eine Großveranstaltung im Innenraum besucht oder vor größeren Familienfesten. Kostenlos bleibt es aber auch nach einer Warnung auf der Corona-App. Auch Infizierte, die sich freitesten müssen, zahlen nicht. Angehörige einer infizierten Person im selben Haushalt, erhalten den Test ebenso kostenlos. Wer zahlen muss, kann das bar oder per Karte erledigen.

Wie wird kontrolliert?

Klar ist, man muss seine Ausnahme nachweisen. Zum Beispiel mit einem Konzertticket. In anderen Fällen, wie zum Beispiel für einen Besuch im Krankenhaus oder Pflegeheim soll es Formblätter geben, die ausgeüllt werden müssen. Mit einer infizierten Person im selben Haushalt, muss das PCR-Testergebnis desjenigen vorgewiesen werden. Kritik an diesen Umständen kommt von Hausärzten. Sie mahnen, dass solche Kontrollen nicht Aufgabe einer Praxis sei.

Was passiert, wenn der Arbeitgeber plötzlich einen Test anfordert?

Es gibt eine klare Regelung: das Bundesarbeitsgericht hat kürzlich entschieden, dass ein Arbeitgeber Testnachweise vom Arbeitnehmer einfordern darf. Das Ende der kostenlosen Tests hat darum Auswirkungen für die Arbeitgeber, sagt Rechtsanwalt Arndt Kempgens: "Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dürfen Tests anordnen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen einen Nachweis bringen, allerdings auf Arbeitnehmerseite ein solcher Test finanziert werden."

In der Vergangenheit hat es ja viele Betrugsfälle mit den kostenlosen Tests gegeben. Kann die neue Testregelung daran etwas ändern?

Das hofft Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zumindest. Denn die Zahl der Tests wird zurückgehen und der Bund zahlt gleichzeitig weniger für jeden Bürgertest. Betrug kann dadurch weniger attraktiv werden. Wer sich kostenlos testen lassen möchte, muss nun auch den Grund nachweisen. "Es sind Tests abgerechnet worden, die nicht durchgeführt wurden. Dadurch wird die Qualität besser kontrolliert und auch auf die zuschneidet, die ihn brauchen", erklärt Lauterbach. Er erhofft sich außerdem, dass die Zahl falsch positiver Ergebnisse damit zurückgehe.

Autor: Thorsten Ortmann

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