Doppelte Dörfer rund um Tagebau

In der Vergangenheit mussten einige Dörfer dem Tagebau weichen. Weil sie jetzt doch nicht weichen müssen, dürfen fünf doch bleiben. Was passiert aber mit den Ortsnamen?

© Zweckverband Landfolge Garzweiler

Erst Traum-Zuhause einrichten, dann umziehen - alles wegen des Tagebaus. Da mussten auch einige hier aus dem Rhein-Kreis Neuss durch - zum Beispiel in Jüchen Otzenrath. Da wo früher Otzenrath war, ist jetzt Tagebau. Was wäre, wenn die alten Dörfer jetzt noch nicht weg wären? Das ist so jetzt bei mehreren Dörfern in unserer Region so. Fünf Dörfer am Tagebau Garzweiler im Raum Erkelenz - wie zum Beispiel Ober- und Unterwestrich - sind davon betroffen. Weil der Tagebau früher endet, müssen die Orte nicht mehr dem Tagebau weichen. Das hatte das Land so entschieden. Die Betroffenen, die dort noch leben, können nun doch bleiben. Viele der Orte waren kurz vor der Entscheidung allerdings bereits ziemlich ausgestorben.

Diskussion um Ortsnamen

In Zukunft wird es daher fünf Orte mit den gleichen Namen geben. Aktuell haben die Neuen noch den Zusatz "Neu". Eigentlich sollte sich das ändern, sobald die alten Orte dem Tagebau gewichen sind. Die einfachste Lösung wäre es wohl, den alten Orten den Zusatz "Alt" zu geben. Allerdings geht es nicht nur um die Orts-, sondern teilweise auch gleiche Straßennamen. Die reine Unterscheidung durch die Zusätze „Alt“ und „Neu“ könnte für Verwirrung sorgen – bei beispielsweise der Post oder auch Lieferservices. Wie es weitergeht, diskutiert die Politik in Erkelenz aktuell. In den nächsten Monaten sind Workshops angedacht. Die Anwohner sollen sich beteiligen dürfen und Vorschläge machen. Zu verrückt sollen diese aber auch nicht werden. Daher will die Verwaltung in Erkelenz das letzte Wort haben.

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