Kastanien: Heimliche Alleskönner

Im Herbst gibt es mehr als nur Männchen, die man mit Kastanien machen kann. Hier bekommt ihr eine Übersicht und auch die Anleitung für weitere Ideen.

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In Deutschland gibt es hauptsächlich zwei Kastaniensorten, die besonders vertreten sind. Die Esskastanien oder auch Edelkastanien nutzen wir in der Regel für verschiedene Gerichte. Die Rosskastanie hingegen ist giftig. Erkennen könnt ihr die beiden Sorten an der Form. Die giftigen Rosskastanien sind die ganz runden Kastanien, während Esskastanien eher flacher sind und an einer Seite spitz zulaufen. Rosskastanien beinhalten Saponine. Die gelten auch als natürliche Emulgatoren und schäumen dadurch Wasser auf. Deshalb werden Saponine häufig auch in Kosmetika genutzt.

Wasch- und Putzmittel

Für eigenes Wasch- oder Putzmittel braucht ihr fünf bis zehn geschälte Kastanien. Die zerstückelt ihr am besten in einem Mixer, damit sie ganz klein werden. Dann gießt ihr etwa 300 bis 400 ml kochendes Wasser dazu. Für eine Ladung Waschmittel könnt ihr wesentlich weniger nehmen. Das Wasser mit den stückigen Kastanien lasst ihr 12 bis 24 Stunden stehen. Rührt ab und an aber mal um. Danach müsst ihr das Wasser nur noch durch ein Sieb in ein Gefäß oder eine Flasche abgießen. Das Wasch- und Putzmittel ist geruchsneutral und kann für Böden, Flächen oder auch Geschirr genutzt werden.

Waschmittel aus Kastanien© FotoHelin - stock.adobe.com
Waschmittel aus Kastanien
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Gesichtsmaske

Für die Gesichtsmaske macht es Sinn, die geschälten Kastanien zu einem Pulver zu zerkleinern. Etwa zwei Esslöffel davon mischt ihr mit ein wenig Wasser. Dieses Gemisch könnt ihr auf euer Gesicht auftragen und zehn Minuten einwirken lassen. Danach nur noch mit lauwarmen Wasser abwaschen. Kastanien wird eine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Außerdem sollen sie gegen fettige Haut wirken.

Pflanzenschutzmittel

Wer Probleme mit Blattläusen hat, der kann sich sein eigenes Läusemittel mit Kastanien brauen. Dafür braucht ihr etwa zehn Kastanien. Die könnt ihr samt Schale einfach zu kleinen Stücken zerkleinen. Danach schüttet ihr einen Liter kochendes Wasser darauf und lasst das Wasser abkühlen. Nehmt am besten eine Sprühflasche und füllt das Wasser dort durch ein Sieb hinein. Jetzt könnt ihr die betroffenen Blätter besprühen. Durch die Seifenlauge können sich die Blattläuse nicht mehr an den Blättern festhalten und fallen ab.

Fruchtfliegen und Motten

Nervige Schädlinge gibt es in fast allen Haushalten mal. Besonders Fruchtfliegen oder auch Motten können zur Plage werden. Die sollen aber Kastanien nicht mögen und darum einen großen Bogen um sie machen. Legt darum am besten ein paar Kastanien in euren Obstkorb oder auch in eure Schränke. Dadurch sollten weniger Motten und Fruchtfliegen bei euch bleiben.

Wärmekissen

Noch einen alten Kissenbezug irgendwo rumliegen? Dann macht daraus doch einfach ein Wärmekissen. Dafür braucht ihr nur einfach genug Kastanien, mit denen ihr den Kissenbezug füllen könnt. Dann einfach das Kissen im Backofen erhitzen und unter die Bettdecke legen - schon wird es schön warm.

Hot-Spots zum Sammeln

Häufig sind Kastanienbäume in Parks, in Wäldern, Wildtierparks oder an Alleen zu finden.

Korschenbroich: Am Liedberg in der Nähe des Parkplatzes

Jüchen: Schloss Dyck

Neuss: Museum Insel Hombroich, Am Alten Weiher (Nordkanalallee/Friedrichstraße), Reuschenberger Busch

Dormagen-Gohr: Hinter der Kirche St. Odilia (ein Baum)

Meerbusch: Nähe Haus Meer und in der Ilvericher Altrheinschlinge

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