Kernfusion im Rhein-Kreis Neuss?

Woher stammt die Idee?

Forscher orientieren sich bei der Kernfusion an der Sonne. Die Sonne ist ein Plasmaball, der hauptsächlich aus Wasserstoff-Atomen besteht. Seit mehreren Milliarden Jahren verschmelzen diese Atome in der Sonne miteinander. Dabei entsteht Helium, aber auch viel Energie. Forscher hoffen, dass sie genau diesen Prozess auch auf der Erde nachgestellt bekommen. Dafür finden aktuell weltweit viele Forschungen statt. Und bereits eine Uni in den USA hat es geschafft, mit einem Laser zwei Atome verschmelzen zulassen, wobei am Ende mehr Energie entstanden ist als der Laser verbraucht hatte.

Was gibt es für Probleme?

Um die Verschmelzung der Atome hinzubekommen, werden unter anderem mehrere Millionen Grad Celsius benötigt, die kostant bestehen müssten. Seit 2007 wird ein Reaktor gebaut. Der Betrieb sollte 2025 losgehen. Allerdings ist der Termin nach aktuellem Stand auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Ob Kernfusion in Deutschland überhaupt eine Chance hat, ist fraglich, denn Deutschland ist derzeit primär auf Wind- und Sonnenenergie ausgelegt.

Vorteile der Kernfusion

Durch Kernfusion könnten wir in Zukunft wesentlich mehr Energie bei weniger Input erhalten. Als Beispiel: Ein Gramm des "Sonnen-Wasserstoffs" liefert rund 90.000 Kilowattstunden Energie. Damit könnten 30 Familien ein Jahr mit Strom versorgt werden. Aktuell brauchen wir dafür 11 Tonne Kohle, die zudem mehr Schadstoffe produzieren. Damit ist Kernfusion zum einen sauberer. Sie ist zum anderen aber auch weniger gefährlich als die ursprüngliche Energiegewinnung durch Atomkraft.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wasserstoffe, die wir für die Kernfusion hier auf der Erde nutzen könnten, in Unmengen vorhanden sind. Dabei handelt es sich um die Wasserstoffe Deuterium und Tritium. Deuterium können wir aus dem Meerwasser filtern, während Tritium in der Natur vorkommt.