"Notinseln" Schutz und Hilfe für Kinder im öffentlichen Raum

Im Rhein-Kreis Neuss gibt es "Notinseln". Das sind Orte, zu denen man im Notfall hingehen kann - eine Art "Save-Space". Wir stellen das Projekt vor.

© Logo Notinsel: Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel

"Notinseln" sind Orte für den Notfall. Wer sich zum Beispiel in der Innenstadt aufhält und plötzlich bedroht wird kann so eine "Notinsel" aufsuchen. Das geht auch wenn man beispielsweise einen Radunfall hatte und Hilfe braucht.

Woran erkenne ich diese "Notinseln"?

Die "Notinseln" sind an einem speziellen Aufkleber zu erkennen. Den haben die Läden vorne am Eingang kleben. Da steht "Notinsel" drauf". Muss man aber schon drauf achten, weil an so Ladentüren kleben ja meist mehrere Aufkleber. Dieser aber signalisiert eben die Bereitschaft der Läden "zu helfen". Dahinter steckt eine Organisation, die hat auch online eine Liste mit allen Notinseln. Für unseren Kreis stehen da über 150 drauf. Aktuell sind diese allerdings aber nur in Dormagen und Korschenbroich zu finden. Das sind Geschäfte - wie Blumenläden, Cafés oder Supermärkte. Aber auch Kitas, Bibliotheken oder Arztpraxen machen mit.

Wie kommen die "Notinseln" an?

Wir waren in der Dormagener Innenstadt unterwegs, wo es viele der Notinseln gibt und haben gefragt wie das Projekt ankommt. Bei der Umfrage sagte das Thema "Notinseln" erstmal keinem etwas und das obwohl es die "Notinseln" hier schon länger gibt. Es hat sich aber scheinbar einfach nicht rumgesprochen. Wir haben aber mal gefragt, wie das Konzept so ankommt:

© NE-WS 89.4

Beispiel einer "Notinsel" in Dormagen

Wir waren bei der City-Buchhandlung von Jorgos Frambouraris auf der Kölner Straße in Dormagen. Direkt vorne am Eingang klebt da ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Notinsel":

© NE-WS 89.4

Er und seine Mitarbeiter haben schon geholfen,aber:

© NE-WS 89.4

Das war dann eher solche Fälle: Die ältere Dame, die den Bus verpasst hat und ein Taxi brauchte, oder das Kind, das beim Radfahren hingefallen ist. Da hat Jorgos dann die Eltern angerufen und mit Eis zum Kühlen geholfen. Diese Fälle kommen aber sehr selten vor. Er findet es aber nicht gut, dass das Projekt in Dormagen nicht so bekannt ist, obwohl dabei einige Geschäfte mitmachen. Außerdem ist die Website dazu nicht mehr aktuell:

© NE-WS 89.4

Und das liegt in Dormagen wohl an einem Problem: Es gibt aktuell keinen Träger, der sich um das Projekt kümmert und das organisiert. Und wenn das so bleibt, dann könnte es sein, dass es dort bald keine "Notinseln" mehr gibt. So war das vor ein paar Jahren wohl auch in Grevenbroich. In Korschenbroich sieht das besser aus. Da kümmert sich das städtische Familienzentrum um das Projekt. Und dadurch spricht sich das vielleicht auch ein bisschen mehr rum.

Hier geht es zur Website von "Notinsel".

In Kaarst gibt es ein eigenes Projekt. Es verfolgt aber das gleiche Ziel. Es heißt hier "Ja klar! Hier bist du sicher!".

Hier gibt es alle Infos dazu.

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