Warum sind Mädchen häufig schlechter in Mathe als Jungen?

Dieser Frage sind drei junge Lehrerinnen nachgegangen, die gerade ihr Referendariat an Grundschulen im Rhein-Kreis Neuss machen. Einen Preis gab es auch dafür.

© NE-WS89.4

Gewisse Vorurteile haben sich bis heute wacker gehalten. Unter anderem auch, dass Mädchen in Fächern wie Mathe oft schlechter abschneiden als Jungen. Allerdings wird davon ausgegangen, dass Mädchen und Jungen mit den gleichen Fähigkeiten in den Unterricht starten. Ab der zweiten Klasse zeigt sich dann eine starke Verschlechterung der Mädchen im Unterricht. Woran kann das liegen? Theresa Brühl, Pauline Killmer und Verena Piepenstock haben sich damit in ihrer Masterarbeit beschäftigt.

© NE-WS 89.4

Ablauf der Studie

© NE-WS 89.4

Jede der drei Lehrerinnen hat sich mit einem bestimmten Bereich beschäftigt: Lernarrangements, Leistungskonstruktion und Feedback.


© NE-WS 89.4

Bereits wie der Unterricht gestaltet ist, spricht er laut der Studie eher die Bedürfnisse und das Können der Jungen an. Mädchen seien demnach öfters ruhiger, mehr an Gruppenarbeiten interessiert und finden den Lösungsweg auch auf anderen Wegen. Bei der Leistungskonstruktion deutet sich hingegen ein Widerspruch an:


© NE-WS 89.4
© NE-WS 89.4

Zusammenfassend lässt sich in ihrer Arbeit feststellen, dass der Matheunterricht häufig eher Jungen in die Karten spielt, was Mädchen demotivieren könnte, angemessene Leistungen erbringen zu wollen. Übrigens: Im Deutschunterricht zeigen sich diese Muster auch - allerdings genau umgekehrt. Hier ist der Unterricht eher auf Mädchen ausgelegt, weshalb hier Jungen öfters schlechter abschneiden.


Für diese Arbeit haben die drei Frauen einen Preis der Bergischen Universität in Wuppertal erhalten. Als nächstes werden sie ihre Arbeit als Buch veröffentlichen.

Weitere Meldungen